Weihnachten

Mittwoch, 28. Juli 2010

Trübes Wetter ... trübe Laune? ... !!!

So, irgendwie ist mir der Sommer verloren gegangen in den letzten Tagen. Temperatursturz, regnerisch, kühl ... *brrrrr*!

Hatte ich erwähnt, dass ich den Sommer bevorzuge? Hatte ich es nicht? Und jetzt das! Ich merke, wie mit der Temperatur auch meine Laune zu sinken anfängt, mein Geduldspegel rapide abnimmt, mein inneres Barometer sich auf den Gefrierpunkt einpendelt. Klar, am Ende des Schuljahres kommt auch ein gewisses "Jetzt reichts dann mal!" dazu. Wir haben die Wochen nach Pfingsten - wie ja schon erwähnt - eigentlich richtig gut erlebt, der Stress fing die letzten Wochen an. Überall Termine, jeder Sohn eine Vereinsfeier, fast jeder Sohn ein Schulfest, dazwischen die Geburtstage, verschiedene Gemeindetermine und und und ...

Die Kinder sind auch dauergereizt, ferienreif eben. Das kommt zu der pubertären Grundhaltung noch hinzu. Ständig bin ich am Streite schlichten und sie "anpredigen", was mich selbst wohl am meisten nervt. Wie gut könnte ich ohne das auskommen!

Und trotzdem glaube ich, meine Laune wäre besser, wenn es sonnig und warm wäre. Wenn der nahende Urlaub mehr in der Luft liegen würde. Oder?

Irgendwie wird mir dann klar, dass das alles, was mich vordergründig so anstrengt und Kraft kostet ... eben nur vordergründig ist. Vor mir selbst muss ich zugeben, dass nicht die ganze Action mich stresst, sondern inwendig mal wieder eine Krise ausgebrochen ist.

Schon einige Zeit schleppe ich zwei tiefe persönliche Fragen mit mir herum, immer wieder schaffen sie es, an die Oberfläche zu kommen und mir alle Kraft zu rauben. Es sind zwei ganz spezielle Fragen ... bis heute habe ich von Gott keine Antwort bekommen, zumindest keine, die ich hätte verstehen können ... oder wollen? Wochen-, monatelang ruhen sie wieder, die Fragen, liegen irgendwo verborgen in meinem Herzen. Dann ... plötzlich ein Auslöser ... und sie fangen wieder an zu bohren.

Warum ist das so? Warum werde ich diese Last nicht los? Mein Bester meinte, ich würde sie vielleicht nicht loslassen! Das Gefühl habe ich nicht, zu sehr leide ich darunter und habe auch in Gebeten versucht, damit umzugehen. Mit vielen - fein formulierten und wohlklingenden - Worten um Lösungen gefleht.

Ich merke, da ist eine Tür bei Gott, die Er nicht schließen oder öffnen will, zumindest kommt es mir so vor. Ich fühle mich alleingelassen damit, so als ob ich selbst verantwortlich dafür bin. Ist es dann doch so, dass ich mich selbst am Schopf aus dem Morast ziehen muss? Ein Kampf, der nicht gewonnen werden kann, das spüre ich. Mir gelingt es bestenfalls, die Fragen wieder runterzudrücken, mit meinem kreativen Ordnungsverhalten sie in kleine Kästchen zu packen und in hinterste Herzenskammern zu entsorgen. Frieden habe ich keinen darüber!

Wie also kriege ich Frieden darüber???

In Johannes 14,27 lese ich:
"Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht."

Ich kenne diese Stelle und wenn ich Frieden habe, dann ist sie mir auch sehr klar und einsichtig. Aber wenn nicht, dann frage ich mich, wie kriege ich diesen Frieden, den Jesus mir lässt?

Vielleicht muss ich da mehr auf den Vers davor achten:

Johannes 14,26
"Aber der Tröster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe."

Und wenn ich nichts mehr aus eigener Kraft vollbringen kann, bleibt mir nichts anderes, als mich daran festzuhalten. Der Heilige Geist wird mich alles lehren und mich an alles erinnern, was Jesus mir zugesprochen hat, eben auch, dass ich Seinen Frieden haben darf.

Wenn dann die Fragen mit ihren Schmerzen wieder hochkommen, dann darf ich mit Jesaja 53,4 daran festhalten:

"Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen."

Und wenn ich weiterlese:

Jesaja 54,10
"Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer."

Whohooo, große Worte! Wie schaffe ich es, diese Worte in Krisenzeiten ganz tief in mein Herz fallen zu lassen? Nicht aus eigener Kraft, das habe ich schon gemerkt. Wie war das, mit dem Beistand, dem Tröster, der mir helfen wird? Allerdings wird Er das auch nur, wenn ich Ihn lasse! Wenn ich meinen wirklichen Frust und auch meine Fragen nicht selbst in meine Herzenskammern versorge und versuche, alleine damit fertig zu werden.

Vor einigen Jahren las ich in einem Buch, von einem meiner Lieblingsautoren, einen Abschnitt, der mich ganz tief angerührt hat. Er beschreibt darin, wie er seinem kleinen Sohn etwas verbieten musste. Dieser zornentbrannt in sein Arbeitszimmer gerannt kam, ihn anschrie, auf ihn eintrommelte, weinte, schimpfte, den ganzen Frust raus lies und dann völlig erschöpft in den Armen seines Vaters einschlief.

Der Autor beschreibt, wie er da einen Blick darauf bekam, dass es Gott sich mit uns auch so wünscht: Dass wir ehrlich zu Ihm kommen, Ihm unseren Frust hinbringen, alles rauslassen, heulen, schreien, toben, klagen und dann letztendlich in Seinen Armen zur Ruhe kommen. Nur in Seinen Armen Frieden finden, auch wenn das Verbot an sich nicht aufgehoben wurde.

Das hat mir eigentlich die Augen dafür geöffnet, für das Vaterherz Gottes. Er will uns ganz, mit allen unseren Emotionen und Gefühlen. Er will nicht nur ein paar bestimmte Zeiten mit uns, in denen wir gefasst und auf Anbetung eingestellt sind, Ihm unsere schönsten Worte darlegend. Nein, Er will uns so, wie wir sind und wie wir uns fühlen. Das ganze Paket sozusagen. Er leidet viel mehr darunter, wenn wir uns in Krisenzeiten zurückziehen, uns aus Seiner Nähe entfernen, keine Worte mehr für Ihn haben.

Also darf ich mit meinem Frust und meiner Bitterkeit über die offenen Fragen zu Ihm kommen, darf Ihn anschreien, klagen, heulen, frustriert sein, Vorwürfe machen, ganz ehrlich zeigen, wie es in mir aussieht - Er weiß es ja eh schon! Er will nicht nur die emotional frisch gebadete Mommy, die sich sehen lassen kann und mit allem im Reinen ist. Er will das kleine schreiende mit dem Fuß aufstampfende Mädchen in den Arm nehmen, das ihre Welt nicht mehr versteht.

Und wenn ich dann alles bei Ihm losgeworden bin, darf ich, in Seinen Frieden gehüllt, Frieden empfangen!!!

Also, was hält mich eigentlich noch? Heiliger Geist, ich hab Dir da mal was zu sagen ... !!!

Seid gesegnet und Frieden in Seinen Armen findend ihr Lieben!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!


Eure Mommy

3 Kommentare:

  1. ...hm, was kann man dazu sagen? SO ist es!...
    ...danke Mariella...

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  2. ...ja, so ist es, das Vaterherz. Leider vergessen wir es zwischendurch.

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  3. ich schliesse mich an - so ist es - und loslassen ist gar nicht so einfach...

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