»‘Habt keine Angst!‘, sagte er. ‚Ich bringe
eine gute Botschaft für alle Menschen! Der Retter - ja, Christus, der Herr -
ist heute Nacht in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren worden! Und daran könnt
ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer
Futterkrippe liegt!‘«
Lukas 2,10-12
Ach, die Weihnachtsgeschichte ... ist sie
nicht schön? Überkommt uns nicht ein wohliges Gefühl, beim Gedanken an die
heimelige und friedliche Szene an der Krippe, auf dem Feld bei den Hirten, bei
der Ankunft der Heiligen Drei Könige? Ist nicht Weihnachten in der Zwischenzeit
fast mehr bekannt als das Fest der Liebe? Wird das nicht über alle Medien
kommuniziert? Das Fest der Lichter, der Liebe, des Friede, Freude, Eierkuchens?
Und ja, ich gebe es zu, ich liebe diese
Advents- und Weihnachtszeit wirklich, ich liebe es, wenn man enger
zusammenrückt und eher bereit ist, in Liebe miteinander umzugehen. Dagegen ist
ja gar nichts einzuwenden. Aber ich finde es auch spannend, mir mal ganz
ehrlich Gedanken darüber zu machen, wie das erste Weihnachtsfest denn
tatsächlich so stattgefunden haben könnte.
Angeregt dazu hat mich mein Bester, der bei
einer Weihnachtsfeier gebeten worden ist, einen kleinen geistlichen
"Input" zu geben. Und seine Gedanken fand ich so gut, dass ich mich
entschlossen habe, diese zum Thema dieses Weihnachtsposts zu machen.
Seine Gedanken begannen bei einem Stall,
ausgelöst durch eine Erkenntnis, die er in unserem Sommerurlaub bekommen hatte.
Wenn mein Bester und ich an Stall denken, dann
denken wir zurück an unsere Kindheit und genauso wie er, erinnere ich mich
dabei auch an große Gebäude mit dicken Mauern, sehr kleinen Fenstern und einem
schweren Tor. Wenn man durch dieses Tor schlüpfte schlug einem sofort eine eigentlich
angenehme Wärme, aber vor allem heftiger Gestank entgegen. Als Kind konnte
ich mich stundenlang in dem Kuhstall unserer "Nachbarn" im Dorf
aufhalten, wenn ich Milch holen ging. Ich fand's immer schön ... meine Eltern
weniger, die mich dann immer am liebsten mitsamt meiner Kleidung im Garten
abgestrahlt hätten. Aber ja, das war und ist so meine Vorstellung, wenn
ich "Stall" höre. Ebenso bei meinem Besten.
Beim alljährlichen Aufbau unserer
Weihnachtskrippe, die Ihr oben sehen könnt, fiel ihm dann immer wieder auf,
dass dieses "Bild" eines Stalles, so gar nicht seinem Bild eines
Stalles entsprach. Man kann ja reinschauen, keine Wände drumherum, ziemlich
offen das Ganze. Irritiert hat es ihn nicht wirklich, hat er darin wohl eher
"idealistische Verzerrung" gesehen oder gedacht, was macht eine
Weihnachtskrippe zur Ansicht in der Adventszeit für einen Sinn, wenn man nicht
reinschauen kann, also doch eher "künstlerische Freiheit"
wahrgenommen.
Im Sommer hat er sich dann eines Besseren
belehren lassen. Wie schon seit ein paar Jahren, fuhren wir wieder einmal mit
unserem "Wohnmöbel auf Rädern" in den Süden, nach Griechenland um
genau zu sein. Mit so einem Riesenteil hinten dran, fährt man in der Regel eher
gemächlich und hat dabei gut Muße, die Landschaft zu betrachten, die so an
einem vorbei tuckert.
Dabei fielen uns dann in Abständen immer
wieder merkwürdige "Gebilde" auf. Auf größeren umzäunten Flächen
standen Konstruktionen, die offensichtlich keine Wohngebäude waren. Irgendwann
erkannten wir dann, dass es sich dabei um Ställe handelte. Und zwar Ställe, die
in der Regel aus allerhöchstens drei Wänden und einem Dach bestanden. Also
mindestens auf einer Seite offen waren. Beim darüber nachdenken wurde dann
schnell klar, dass dies bei den hohen Temperaturen in Griechenland durchaus
Sinn machen würde, wolle man nicht am Ende des Sommers nur noch gut
durchgegarte Tiere im Stall vorfinden.
Und beim Aufbau der Weihnachtskrippe in diesem
Jahr machte das Ganze auf einmal auch Sinn! Na klar, Israel ist nun auch nicht
gerade bekannt für seine "arktischen" Temperaturen. Die Ställe dort,
dürften wohl eher der Weihnachtskrippe "ähneln", als unseren
heimischen Ställen hier. Und in Folge kam der Gedanke auf: Hm, wie mag das im
Hinblick darauf wohl wirklich gewesen sein?
Als Mutter stellt sich mir dann wirklich die
Frage, hätte ich ein wohliges Gefühl dabei gehabt, wäre die Szene heimelig und
friedlich gewesen, wenn ich meine fünf Jungs in einem Raum zur Welt gebracht
hätte, bei dem eine Wand einfach mal fehlen würde. So "Tag der offenen
Wand" im Kreißsaal?
Ich hätte wahrscheinlich eher kreißend und
kreischend meinen Besten gebeten, er solle doch bitte eine Kuh auftreiben, die
ein gewisses Maß an Sichtschutz geboten hätte. Nun gut, wir wissen nicht
wirklich, ob Maria - so auserwählt sie nun mal wirklich war - nicht eine völlig
andere Haltung zu der ganzen Sache hatte. Aber irgendwie kommt schon die Frage
hoch, warum eigentlich so? Warum derart öffentlich, entblößt, antastbar und
nicht doch in einem Thronsaal?
Diese Frage hat sich mein Bester auch
gestellt. Und dann bekam er für sich eine Antwort, die es ihm irgendwie nahegebracht
hat.
Gott hat sich entblößt! Für uns!
Er wollte sich entblößen, er wollte sich betastbar
machen ... und das für jeden! Nicht nur für eine gehobene Adelsschicht oder
besonders herausragende Menschen, nein für jeden, selbst für Hirten, die damals
an unterster Stelle in der Gesellschaftsordnung standen.
Er hat sich entblößt, jeglicher Würde berauben
lassen, damit jeglicher Würdelose Zugang zu Ihm bekommt.
Und dann fielen meinem Besten noch zwei
Begebenheiten aus der Bibel ein, zu denen sich Gott auch entblößt hat vor den
Menschen.
Das zweite Mal geschah auf einem Hügel auf
Golgatha. Jesus wurde seiner Kleidung entblößt, öffentlich bloßgestellt, zu
einem Zeitpunkt, an dem Kleidung eine noch viel gewichtigere Rolle spielte als
heute, als diese Aussage über Beruf, Stellung und Würde bedeutete, während
Entblößtsein Würdelosigkeit und Minderwert darstellte. Nackt vor aller Augen,
entblößter konnte man gar nicht sein.
Und zu guter Letzt entblößte Er sich, als in
dem Moment, als Jesus starb, der Vorhang im Tempel entzweiriss und das
"Allerheiligste" freilegte, entblößte! Auf einmal Zugang gewährte zum
ureigenen Aufenthaltsort Gottes! Dem Ort, den nur einmal im Jahr ein
auserwählter Hohepriester nach ganz bestimmten langwierigem Prozedere aufsuchen
durfte.
Und das ist das wundervolle, faszinierende für
mich an diesem "entblößten" Gott, Er macht es einfach ganz öffentlich
und deutlich und unübersehbar ... Er gewährt mir Zugang zu Sich Selbst! Er hat
ALLES getan, damit dies überhaupt möglich ist und wünscht sich nichts mehr, als
dass ich Sein Angebot annehme. Gott hat sich uns als Baby und als Mensch
gezeigt in Jesus, durch den wir, laut der Bibel, den Vater sehen. Entblößt
aller Herrlichkeit und Allmacht, die Er im Himmel hatte, nackt und würdelos und
doch völlig ohne Schuld, ist Er unwürdig für mich geworden, damit ich in der
Lage bin, Ihm nahe zu kommen.
Was für ein Gott!
Ganz ehrlich, mich bewegt dieser Blick in den
Stall wirklich sehr und ich wünsche mir einfach an dieser Stelle, dass auch
Eure Herzen, vielleicht ganz neu oder einfach wieder bewegt werden von diesem
mächtigen, gewaltigen und herrlichen Gott, der uns so sehr liebt, dass Ihn
nichts davon abhalten konnte, sich für uns zu entblößen und antastbar zu
machen, damit wir ganz nahe bei Ihm sein können!
Und mit diesen Worten wünsche ich Euch allen
ein gesegnetes, wundervolles und ja, auch heimeliges und friedliches
Weihnachtsfest, bei dem Ihr alle mit Euren Lieben wohlig zusammenrückt und
dieses Fest der Liebe genießt, denn nichts anderes ist es tatsächlich, ein Fest
der unendlichen und entblößten Liebe Gottes zu uns Menschen!
Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy
»‘Habt keine Angst!‘, sagte er. ‚Ich bringe
eine gute Botschaft für alle Menschen! Der Retter - ja, Christus, der Herr -
ist heute Nacht in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren worden! Und daran könnt
ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer
Futterkrippe liegt!‘«
Lukas 2,10-12
Ach, die Weihnachtsgeschichte ... ist sie
nicht schön? Überkommt uns nicht ein wohliges Gefühl, beim Gedanken an die
heimelige und friedliche Szene an der Krippe, auf dem Feld bei den Hirten, bei
der Ankunft der Heiligen Drei Könige? Ist nicht Weihnachten in der Zwischenzeit
fast mehr bekannt als das Fest der Liebe? Wird das nicht über alle Medien
kommuniziert? Das Fest der Lichter, der Liebe, des Friede, Freude, Eierkuchens?
Und ja, ich gebe es zu, ich liebe diese
Advents- und Weihnachtszeit wirklich, ich liebe es, wenn man enger
zusammenrückt und eher bereit ist, in Liebe miteinander umzugehen. Dagegen ist
ja gar nichts einzuwenden. Aber ich finde es auch spannend, mir mal ganz
ehrlich Gedanken darüber zu machen, wie das erste Weihnachtsfest denn
tatsächlich so stattgefunden haben könnte.
Angeregt dazu hat mich mein Bester, der bei
einer Weihnachtsfeier gebeten worden ist, einen kleinen geistlichen
"Input" zu geben. Und seine Gedanken fand ich so gut, dass ich mich
entschlossen habe, diese zum Thema dieses Weihnachtsposts zu machen.
Seine Gedanken begannen bei einem Stall,
ausgelöst durch eine Erkenntnis, die er in unserem Sommerurlaub bekommen hatte.
Wenn mein Bester und ich an Stall denken, dann
denken wir zurück an unsere Kindheit und genauso wie er, erinnere ich mich
dabei auch an große Gebäude mit dicken Mauern, sehr kleinen Fenstern und einem
schweren Tor. Wenn man durch dieses Tor schlüpfte schlug einem sofort eine eigentlich
angenehme Wärme, aber vor allem heftiger Gestank entgegen. Als Kind konnte
ich mich stundenlang in dem Kuhstall unserer "Nachbarn" im Dorf
aufhalten, wenn ich Milch holen ging. Ich fand's immer schön ... meine Eltern
weniger, die mich dann immer am liebsten mitsamt meiner Kleidung im Garten
abgestrahlt hätten. Aber ja, das war und ist so meine Vorstellung, wenn
ich "Stall" höre. Ebenso bei meinem Besten.
Beim alljährlichen Aufbau unserer
Weihnachtskrippe, die Ihr oben sehen könnt, fiel ihm dann immer wieder auf,
dass dieses "Bild" eines Stalles, so gar nicht seinem Bild eines
Stalles entsprach. Man kann ja reinschauen, keine Wände drumherum, ziemlich
offen das Ganze. Irritiert hat es ihn nicht wirklich, hat er darin wohl eher
"idealistische Verzerrung" gesehen oder gedacht, was macht eine
Weihnachtskrippe zur Ansicht in der Adventszeit für einen Sinn, wenn man nicht
reinschauen kann, also doch eher "künstlerische Freiheit"
wahrgenommen.
Im Sommer hat er sich dann eines Besseren
belehren lassen. Wie schon seit ein paar Jahren, fuhren wir wieder einmal mit
unserem "Wohnmöbel auf Rädern" in den Süden, nach Griechenland um
genau zu sein. Mit so einem Riesenteil hinten dran, fährt man in der Regel eher
gemächlich und hat dabei gut Muße, die Landschaft zu betrachten, die so an
einem vorbei tuckert.
Dabei fielen uns dann in Abständen immer
wieder merkwürdige "Gebilde" auf. Auf größeren umzäunten Flächen
standen Konstruktionen, die offensichtlich keine Wohngebäude waren. Irgendwann
erkannten wir dann, dass es sich dabei um Ställe handelte. Und zwar Ställe, die
in der Regel aus allerhöchstens drei Wänden und einem Dach bestanden. Also
mindestens auf einer Seite offen waren. Beim darüber nachdenken wurde dann
schnell klar, dass dies bei den hohen Temperaturen in Griechenland durchaus
Sinn machen würde, wolle man nicht am Ende des Sommers nur noch gut
durchgegarte Tiere im Stall vorfinden.
Und beim Aufbau der Weihnachtskrippe in diesem
Jahr machte das Ganze auf einmal auch Sinn! Na klar, Israel ist nun auch nicht
gerade bekannt für seine "arktischen" Temperaturen. Die Ställe dort,
dürften wohl eher der Weihnachtskrippe "ähneln", als unseren
heimischen Ställen hier. Und in Folge kam der Gedanke auf: Hm, wie mag das im
Hinblick darauf wohl wirklich gewesen sein?
Als Mutter stellt sich mir dann wirklich die
Frage, hätte ich ein wohliges Gefühl dabei gehabt, wäre die Szene heimelig und
friedlich gewesen, wenn ich meine fünf Jungs in einem Raum zur Welt gebracht
hätte, bei dem eine Wand einfach mal fehlen würde. So "Tag der offenen
Wand" im Kreißsaal?
Ich hätte wahrscheinlich eher kreißend und
kreischend meinen Besten gebeten, er solle doch bitte eine Kuh auftreiben, die
ein gewisses Maß an Sichtschutz geboten hätte. Nun gut, wir wissen nicht
wirklich, ob Maria - so auserwählt sie nun mal wirklich war - nicht eine völlig
andere Haltung zu der ganzen Sache hatte. Aber irgendwie kommt schon die Frage
hoch, warum eigentlich so? Warum derart öffentlich, entblößt, antastbar und
nicht doch in einem Thronsaal?
Diese Frage hat sich mein Bester auch
gestellt. Und dann bekam er für sich eine Antwort, die es ihm irgendwie nahegebracht
hat.
Gott hat sich entblößt! Für uns!
Er wollte sich entblößen, er wollte sich betastbar
machen ... und das für jeden! Nicht nur für eine gehobene Adelsschicht oder
besonders herausragende Menschen, nein für jeden, selbst für Hirten, die damals
an unterster Stelle in der Gesellschaftsordnung standen.
Er hat sich entblößt, jeglicher Würde berauben
lassen, damit jeglicher Würdelose Zugang zu Ihm bekommt.
Und dann fielen meinem Besten noch zwei
Begebenheiten aus der Bibel ein, zu denen sich Gott auch entblößt hat vor den
Menschen.
Das zweite Mal geschah auf einem Hügel auf
Golgatha. Jesus wurde seiner Kleidung entblößt, öffentlich bloßgestellt, zu
einem Zeitpunkt, an dem Kleidung eine noch viel gewichtigere Rolle spielte als
heute, als diese Aussage über Beruf, Stellung und Würde bedeutete, während
Entblößtsein Würdelosigkeit und Minderwert darstellte. Nackt vor aller Augen,
entblößter konnte man gar nicht sein.
Und zu guter Letzt entblößte Er sich, als in
dem Moment, als Jesus starb, der Vorhang im Tempel entzweiriss und das
"Allerheiligste" freilegte, entblößte! Auf einmal Zugang gewährte zum
ureigenen Aufenthaltsort Gottes! Dem Ort, den nur einmal im Jahr ein
auserwählter Hohepriester nach ganz bestimmten langwierigem Prozedere aufsuchen
durfte.
Und das ist das wundervolle, faszinierende für
mich an diesem "entblößten" Gott, Er macht es einfach ganz öffentlich
und deutlich und unübersehbar ... Er gewährt mir Zugang zu Sich Selbst! Er hat
ALLES getan, damit dies überhaupt möglich ist und wünscht sich nichts mehr, als
dass ich Sein Angebot annehme. Gott hat sich uns als Baby und als Mensch
gezeigt in Jesus, durch den wir, laut der Bibel, den Vater sehen. Entblößt
aller Herrlichkeit und Allmacht, die Er im Himmel hatte, nackt und würdelos und
doch völlig ohne Schuld, ist Er unwürdig für mich geworden, damit ich in der
Lage bin, Ihm nahe zu kommen.
Was für ein Gott!
Ganz ehrlich, mich bewegt dieser Blick in den
Stall wirklich sehr und ich wünsche mir einfach an dieser Stelle, dass auch
Eure Herzen, vielleicht ganz neu oder einfach wieder bewegt werden von diesem
mächtigen, gewaltigen und herrlichen Gott, der uns so sehr liebt, dass Ihn
nichts davon abhalten konnte, sich für uns zu entblößen und antastbar zu
machen, damit wir ganz nahe bei Ihm sein können!
Und mit diesen Worten wünsche ich Euch allen
ein gesegnetes, wundervolles und ja, auch heimeliges und friedliches
Weihnachtsfest, bei dem Ihr alle mit Euren Lieben wohlig zusammenrückt und
dieses Fest der Liebe genießt, denn nichts anderes ist es tatsächlich, ein Fest
der unendlichen und entblößten Liebe Gottes zu uns Menschen!
Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy