Weihnachten

Montag, 19. Juli 2010

Absolut kategorisierend....

Heute beschäftigt mich schon den ganzen Morgen ein merkwürdiges Verhalten, welches heutzutage immer mehr zu beobachten ist. Die "Menschheit" wird in seltsame Kategorien eingeteilt. Am Anfang entstand es vielleicht spaßhaft unter Jugendlichen, mittlerweile kann man sich diesem Verhalten schier nicht mehr entziehen und findet sich selbst immer öfter wieder darin bzw. erfindet eigene Kategorien.

Darauf gestoßen bin ich vor kurzem wieder, als ich mich zu meinem großen Schreck auf einer großen Werbetafel "wiederfand" bzw. eine meiner kleinen Verhaltensmuster. Ich musste lesen, dass ich tatsächlich in die Kategorie: "Brezelsalzabkniebler" gehöre!!! Oha! 😲 Und das in riesengroßen Lettern auf einer Werbetafel für eine Backwarenkette. Mit roten Ohren und verschämten Gesichtsausdruck hauchte ich der Verkäuferin ein leises "Zwei Brezeln, bitte!" zu, ohne - wie auch schon - lauthals darum zu bitten, dass sie die mit weniger Salz auswählen möge. Ich habe wirklich versucht, mich unbefangen zu geben, damit auch niemand hinter mein "dunkles Geheimnis" kommen möge, aber ob es mir gelungen ist, nachdem ich wie die Maus vor der Schlange meinen Blick einfach nicht von dieser Werbetafel wenden konnte? Ertappt! So habe ich mich gefühlt.

Da stellt sich mir die Frage, ob es anderen auch so geht wie mir? Obwohl ich nicht glaube, dass Menschen, die z. B. gerne warm duschen, sich dieses so sehr zu Herzen nehmen wie z. B. - da es doch meistens uns Frauen trifft - diejenigen, die lieber vorwärts einparken? Vor dem Einparkvorgang lasse ich also seit geraumer Zeit erstmal meinen Blick schweifen ... irgendwo ein Beobachter??? Wenn ich mich sicher fühle, dann parke ich fröhlich vorwärts ein.

Wenn nicht, dann versuche ich todesmutig, rückwärts in diese vermaledeite kleine Parklücke zu kommen und das auch noch mit Hilfe von SPIEGELN!!! Wenn es dann noch passieren sollte, dass plötzlich ein Fahrzeug (mit männlichem Lenker) hinter mir steht und wartet, dann setze ich ganz schnell den Blinker links und tue so, als ob ich gerade aus der Parklücke herausfahren wollte und winke beim Wegfahren dem Fahrer dankend für seine Rücksicht zu.

Leider zieht das meistens eine längere Erkundung der umliegenden Straßen nach sich, in welchen ich dann verzweifelt eine Parkmöglichkeit suche, immer mit der winzigen Hoffnung, mit dem Vorwärtseinparkplatz auch ein klitzekleinesbißchen Schatten zu erwischen. ☹

Früher - so erinnere ich mich zumindest - gab es da doch weit weniger Kategorien, oder trübt mich da meine Erinnerung? Wenn man Pech und ein bisschen Intelligenz zu eigen hatte, konnte es schon mal passieren, dass man als "Streber" eingestuft wurde, wobei ein bisschen streben nach guten Noten ja gar nicht mal so zu verachten ist. Das ist mir aber nie passiert! 😉

Dann gab es die Ausdrucksformen eines gewissen Aufbegehrens gegen das Establishment wie die Punker oder Rocker. Aber Brezelsalzabkniebler? Auf die Idee wäre nie jemand gekommen.

Heute finde ich mich wieder in Kategorien wie z. B. Spaßbremse oder Immerneinsager, meistens von meinen Söhnen in ihre nicht vorhandenen Bärte genuschelt ... oder auch, um jetzt mal selbst kreativ zu werden, in Kategorien wie Nasshaarkämmer, Jedendrücker, Terminvergesser oder Strukturverweigerer ... ach ja, nicht zu vergessen Kindergeburtstagsverächter, Hasennichtliebhaber, Sommerzeitbevorzuger etc. etc.

Ach was bin ich da froh und erleichtert, wenn ich mich mit anderen Augen ansehen kann, mit den Augen Gottes nämlich! Er, der mich geschaffen hat, liebt nämlich Alles an mir, ist somit eigentlich ein Allesanmirlieber. Und die einzige Kategorie, in der Er mich sehen will ist die Kategorie Gottliebhaber!

 Auf die Frage, welches das höchste Gebot ist, antwortet Jesus:

Matthäus 22, 37
"Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt."

Und in dieser Kategorie weiß ich mich doch am besten aufgehoben! Wenn ich darin mein "Zuhause" erkenne, gibt mir das die Sicherheit, allen anderen Kategorien standzuhalten!

So! Und genau deswegen werde ich das nächste Mal beim Bäcker wieder lautstark nach Brezeln mit wenig Salz verlangen!

Seid gesegnet Ihr Followerbekenner oder Heimlichleser von dem Allesaneuchlieber!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy


4 Kommentare:

  1. siehst du und wegen dieser Kategorie "Kindergeburtstagsverächter" hab ich mich doch tatsächlich gestern nicht getraut anzurufen, allein der Gedanke, was mache ich jetzt, wenn die liebe Schwester ans Telefon geht, wie soll ich da jemals den Wunsch äußern "Luca" gratulieren zu wollen, das wäre dann doch so, wie mit dem "salz"igen Finger in der offenen Wunde, also dann doch lieber die Variante, viel, gaaaanz viel an den Neffen denken, geziehlt also äußerst geziehlt nicht das da noch ein B-Day-Gedanke die Verächterin streift, nein nein nein :) schmiss

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  2. LOL - du hast eine Kategorie vergessen - eine wichtige!! Die Blogger!!!! ;o))

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  3. Mariella, also ich muss ja sagen da tun sich ja schon fast Abgründe auf.
    Ich bekenne mich auch zu den am liebsten gemütlich Vorwärtseinparker. Aber so tun als ob ich gerade aus der Parklücke raus will tststs... ich weiss nicht.
    Und so eine nackte Brezel kaufen? Nee du.
    Aber vielleicht kannst du ja dann den Preis runterhandeln wenn du die mit weniger Salz nimmst.

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  4. ...Birgit *kräfig lach* wegen dem runterhandeln...
    das machtse nieeee...
    und ich lieeeebe Brezel mit viel, viel Salz...

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