So, jetzt ist es also passiert. Da mache
ich Sprüche und euch den Mund wässrig, ich hätte noch die eine oder andere
Idee, die ich gerne mal weitergeben könnte ... und was is? Nix is, absolute
Leere in meinen Gehirnwindungen, keine Idee, nichts was irgendwie lohnenswert
wäre, weiterzugeben. 😵
Hm, ich glaube, ich bin irgendwie selber
schuld. Da höre ich in den Ferien ein wirklich von Herzen kommendes Lob über
meinen Blog, es geht mir runter wie Öl und schwupps ... nix geht mehr. Wo
vorher mehr oder weniger "Leichtigkeit des Seins" war, ein fast von
alleine "fließen", ein sich füllen lassen von dem, der mich hält ...
passiert‘s ... auf einmal setze ich mich selbst unter Druck, denke, ich muss
Erwartungen erfüllen, muss schriftstellerische Höchstleistungen produzieren und
überhaupt und so.
Tstststssss .... 🤷
Ich weiß, ist ja irgendwie menschlich.
Jeder wird gern gelobt und sucht Anerkennung. Naja, zumindest glaube ich das.
Wem es da anders geht, der darf sich dieser Verallgemeinerung gerne erwehren.
Aber wenn ich jetzt tatsächlich mir selbst die Aufgabe stelle, jeden Post
"besser" als den vorherigen hinzukriegen, dann kann ich es wohl
gleich sein lassen. Vor allem, wer definiert denn hier "gut bzw.
besser"? Eben!
Hach ja, immer wieder diese kleinen
Stolpersteine und Fallstricke des alltäglichen Lebens. Denn im Grunde genommen
sind es in der Regel die Erwartungen, die ich plötzlich, aus nicht immer
nachzuvollziehenden Gründen, selbst an mich stelle, die dann wieder einen
enormen Druck in mir auslösen. Dummerweise löst dieser Druck dann bei mir wieder
ein merkwürdiges Syndrom auf den Plan: das Vogel-Strauß-Syndrom.
Das ist schon eigenartig ... da überfällt
mich z. B. plötzlich der Gedanke: Eigentlich muss jede gute Hausfrau ihre
Küchenschränke einmal pro Monat grundsäubern. Ja, denke ich, das ist gut und
wichtig und sollte ich doch wohl auch hinkriegen. Die Tage vergehen, ich kriege
es irgendwie nicht gebacken und was mache ich? Ich werfe nur noch flüchtige
Blicke in meine Küchenschränke, ignoriere sozusagen die "dunklen
Ecken" und schiebe den Gedanken an Küchenschrankputzen soweit in meine
hintersten Gedankenecken, dass ich überhaupt nicht mehr daran denke. Denn, gar
nicht daran zu denken, belastet mein Gewissen nicht weiter. Aber sie z. B. nur
einmal jährlich zu putzen und dabei zu wissen, man sollte das viel öfter
machen, macht mich fertig.
Ich glaube, das nennt man auch
Verdrängungsmechanismus. Hmmmm ... 🤔
Bevor mir jetzt aber hier einfällt, wie
viele "Aufgaben" ich bereits erfolgreich verdrängt habe, versuche ich
jetzt lieber mal geschickt das Thema zu wechseln.
Hatte ich erwähnt, dass wir in den
Weihnachtsferien ein großes Fest gefeiert hatten? Meine Mutter wurde 70 und sie
hat eingeladen: Verwandte, Freunde, Bekannte von nah und fern. Es war wirklich
ein superschönes Fest und wir haben die Zeit sehr genossen. Die Zeit mit meiner
Verwandtschaft und auch mit lieben Freunden, die wir teilweise schon Jahre
nicht mehr gesehen haben.
Irgendwann an dem Abend, saß ich mal so da
und habe meine Gedanken schweifen lassen, habe beobachtet und mich gefreut.
Weil wirklich jeder, der da war, meiner Mutter so viel Wertschätzung und Liebe
entgegengebracht hat. Zeit ihres Lebens war es auch so, dass meine Mutter immer
Wertschätzung und Liebe ausgeteilt hat, dass sie so vielen Menschen in ihrem
Umfeld geholfen hat, für sie da war, ja, sie einfach angenommen hatte. Und
irgendwie war dieses Fest ein großes Dankeschön an sie und sie durfte es
einfach, zwar manchmal ein bisschen beschämt, aber doch von Herzen genießen und
annehmen.
Ich saß also so da und habe mir - völlig
neidfrei - überlegt, wie mein 70. Geburtstag wohl verlaufen würde. Sofern wir
nicht vorher alle entrückt worden sind, was die bessere Variante wäre. 😊
Ich habe mir aber wirklich die Frage
gestellt, würde man meiner Verwandtschaft, meinen Freunden und Bekannten auch
so abspüren, dass ich für sie wichtig war im Leben? Soll jetzt nicht arrogant
wirken, ich meine wichtig, nicht im Sinne von bedeutungsvoll oder
anerkennungssuchend, sondern eher im Sinne von positiv an ihrem Leben
teilgehabt zu haben. Hilfe und Unterstützung gewesen zu sein, wegweisend im
Sinne von: Habe ich ihnen dann auch das weitergegeben, was mein Leben hält und
trägt, nämlich die Liebe und das Wesen von Jesus?
Eigentlich wünsche ich mir das sehr:
Wirklich auf Jesus zu schauen und Ihm nachzufolgen und für Ihn Licht und
Zeugnis in der Welt zu sein. Denn letztendlich ist es die Liebe Jesu, die
meiner Mutter aus jedem Knopfloch scheint und die sie erfüllt und von der
andere sich durch sie umhüllt fühlen.
Und bevor ich jetzt auf diese
Riesenerwartung hin wieder diesen hier mache:
Juergen Jotzo / pixelio.de |
gehe ich mal lieber wieder auf Suche in
meiner Bibel, die mir doch immer wieder Tag für Tag Wegweisung gibt, wenn ich
nicht weiter weiß oder mich der Alltag überrollen will.
Und hier werde ich immer fündig, z. B.
brauche ich mir keine Gedanken machen über Dinge, die mich morgen oder
übermorgen oder wer weiß wann stressen könnten, denn in Matthäus 6,34 lese
ich:
„So seid nun nicht besorgt um
den morgigen Tag! Denn der morgige Tag wird für sich
selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug.“
Also darf ich einfach entspannt jeden Tag
für sich nehmen, dankbar dafür sein und die Aufgaben angehen, die Gott mir an
diesem Tag in die Hände legt. Es muss mir auch an dem Tag selbst keinen Stress
machen, denn ich kann auch in Philipper 4,13 lesen:
„Alles vermag ich in
dem, der mich kräftigt.“
Und wenn ich es dann immer noch nicht
schaffe, den Kopf aus dem Sand zu nehmen, lese ich einfach ein bisschen davor
in Philipper 2,13:
„Denn Gott ist es, der in euch
wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen.“
Das sind Stellen, die ich schon oft
gelesen habe. Immer wieder sprechen sie mich an und immer wieder passiert es
mir, dass ich sie im Alltagsgetriebe vergesse. Das kann und will ich immer mehr
lernen, mir die Zusagen Gottes nicht rauben zu lassen.
Schritt für Schritt vorangehen, nicht auf
meine eigene Kraft zu vertrauen. Im Gegenteil, einfach darauf zu vertrauen,
dass Er, der mir die vielfältigsten Aufgaben in die Hände gelegt hat, weiß, was
Er tut, in dem Er es durch mich tut!
Und mir immer wieder auch diese
Bibelstelle ins Herz sinken zu lassen, 2 Korinther 12,9:
„Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade
genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung. Sehr gerne will ich mich nun
vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir
wohne.“
Das entlastet mich, weil ich dadurch weiß,
dass Gott mit all meiner Schwachheit etwas vorhat. Ich muss nicht aus eigener
Kraft unfehlbar und stark sein. Ich darf mein Bestes geben, das schon, aber
mein Bestes muss nicht DAS Beste sein.
Eine "kleine" Begebenheit noch
von dem Fest zu dem Thema Erwartungen bzw. was erwarte ich und was will Gott
daraus machen?
Ich hatte mir vorgenommen, meiner Mutter
ein Lied zu schreiben und dieses dann gemeinsam mit meinem Großen am Bass und
meinem Vierten an der Cajon (kistenartiges Schlaginstrument) zum Besten zu
geben.
Leider haben wir beim Packen gemerkt, dass
wir keinen Platz mehr für die Cahon hatten, gingen aber davon aus, dass so ein
Instrument vor Ort zu organisieren sei.
Dem war aber nicht so ... sehr zum
Leidwesen meines Vierten, der sooo gerne gemeinsam mit uns auftreten wollte.
Organisatorisch lief der Abend mit den
Beiträgen auch nicht ganz so, wie ich mir das erhofft hatte bzw. wollte ich
verschiedene Wünsche berücksichtigen, was zufolge hatte, dass wir mit unserem
Beitrag die Letzten waren und erst so gegen 23.30 Uhr anfingen.
Mein Vierter war also traurig, dass er
nicht Cajon spielen konnte. Ich war im Vorfeld der Meinung, dass alles
Equipement, welches man so benötigt wie z. B. Notenständer, Mikro, Verstärker
etc., einfach vorhanden sei. Da zeigt sich mal wieder mein
Organisationsgeschick.
Naja, durch den unermüdlichen Einsatz
meines Schwagers hatten wir dann immerhin eine Verstärkeranlage mit Mikro zur
Verfügung. Der fehlenden Notenständer wurde durch ein merkwürdiges
"antikes" Riesenmöbel ausgeglichen, das wohl ursprünglich eher ein
Filmprojektorenständer war. Immerhin konnte ich mich hinter diesem Teil sehr
gut verstecken, man sah mich hinter dem Gestänge schemenhaft. Was mir
ehrlichgesagt nicht unlieb war.
Mein Vierter entschied sich dann eher
spontan dazu, mich gesanglich zu unterstützen. Was meinem Großen nicht recht
war, weil der Vierte - da er den Text nicht wirklich gut kannte - sich zwischen
ihn und mich und dem Ständer positionierte, wodurch sich mein Großer mit seinem
E-Bass irgendwie bedrängt fühlte. Was ihn zuerst Mal einen etwas eher
"bedrängten" Gesichtsausdruck ins Gesicht zauberte.
Meine Powerpointpräsentation des Textes
klappte am Anfang auch nicht und wir mussten das Lied nochmal abbrechen, bis
mit vereinten Kräften der Text reibungslos an die Wand geworfen werden konnte.
Den Vierten störte seine spontane
Gesangseinlage und Textschwäche nicht weiter, weshalb er frisch, fromm,
fröhlich, frei immer dann mitschmetterte, wenn er Textpassagen erkannte oder
sie gut lesen konnte. 😄
Und da unser Jüngster dem Vierten in
nichts nachstehen wollte, bat er ebenso um die Möglichkeit, mit auf die Bühne
zu kommen, um uns gesangstechnisch zu unterstützen. Natürlich wollte ich auch
ihm das nicht verwehren.
So wie ich es dann aus den Augenwinkeln
beobachten konnte und man mir diesbezügliches auch aus Seiten des Publikums
bestätigt hat, stand er von dem Moment an, als wir mit dem Lied anfingen, bis
zum Ende wie eine versteinerte Statue auf der Bühne ohne auch nur einen Muskel
zu rühren. Man trug mir an, er hätte weder geblinzelt noch sichtbar geatmet,
weshalb im Publikum Ängste groß wurden, das Kind könnte jeden Augenblick
aufgrund Sauerstoffmangels in sich zusammenbrechen. 😆
Nebenbei bemerkt bekam ich von meinem
Jüngsten auf die Frage, warum er denn nicht mitgesungen hätte, die Antwort, das
ging nicht, weil er so hätte grinsen müssen. Das war dann wohl ein eher
verinnerlichtes in sich hineinlachen!!! 😁
Tja, was will ich damit eigentlich
deutlich machen?
Die Erwartungen von meiner Seite an diesen
Auftritt waren: Ich möchte gerne ein Lied für meine Mutter vortragen und das so
professionell es mir möglich ist, da ja sooo viele Gäste da sind. Ich wollte ja
auch zeigen, dass sie mir wichtig ist und ich dieses Lied und den Vortrag nicht
auf die leichte Schulter genommen habe.
Bekommen haben sie eine fast schon
kabarettistische Familienvorführung, die man so nicht ansatzweise hätte planen
können, wenn man es denn gewollt hätte!
Und?
Tja, hinterher bekamen wir so viele
positive und begeisterte Rückmeldungen, alle fanden unseren Auftritt
wunderschön und meiner Mutter kamen vor Rührung die Tränen. Was hätte ich mir
mehr wünschen können? Mittlerweile glaube ich, wenn dieser Auftritt
professionell und ohne irgendwelche Störungen verlaufen wäre, hätte es auch
nicht so wirklich zu dem eher stimmungsmäßigen Lied gepasst. So gesehen, war
unser Auftritt eine rundum gelungene Sache!
Geplant hatte ich es anders ... doch Gott
hat durch meine Schusseligkeit, unsere kleinen Unzulänglichkeiten, einen
Auftritt kreiert, der die Herzen berührt hat. Zumindest wurde uns das hinterher
so vermittelt!
In diesem Sinne, nicht immer ist das am
Besten, was wir für das Beste halten. Deswegen darf ich auch wieder völlig
hemmungslos meinen Blog und somit auch euch, geneigte Leser, mit meiner
unvollkommenen und hoffnungslos dilettantischen Schreiberei beglücken! Wer
nicht will, muss sie ja nicht lesen, oder?
Soviel also mal zum Jahresanfang.
Seid gesegnet ihr Lieben, in der
Erwartung, von dem gesegnet zu werden, der als Einziger alle Erwartungen
erfüllt!
Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy
Du kannst echt super schreiben, Schwesterherz. Und Euer Auftritt war wirklich toll... Hab Dich auch lieb.... :)
AntwortenLöschen...hm - schwierig jetzt für mich, etwas zu schreiben...
AntwortenLöschen...mal beschämt zur Seite schau...
alsoooo- danke für deine lieben Worte über mich... du weißt ja, dass ich mich genauso "unvollkommen" sehe, aber damit kein Problem mehr habe, denn der himmlische Vater hat mich so gemacht und ich aktzeptiere das jetzt einfach...
ich rate dir, das auch so zu sehen, denn du bist ein Geschenk Gottes, das reicht...
...danke nochmal für das Lied... es tat so gut, mehr kann man doch gar nicht erreichen, wenn man etwas vorträgt...
...und deine Jungs, die haben das Ganze abgerundet...jeder auf seine Weise...
...ich bin die total Beschenkte...
Danke Ihr Lieben, sitze schon wieder zu Tränen gerührt da.... :°) *snief*
AntwortenLöschenIch hab Euch auch sehr lieb!!!
braucht´s hier Taschentücher? Mommy.... ich schenk dir mal wieder ein *schmiss* ... anzuwenden beliebig, bei in Kraft treten so mancher Gedankenspirale, wenn du noch mehr brauchst *hihi hab noch n paar im Gengepäck, ich glaub aber net von mütterlicher Seite
AntwortenLöschen*schmunzelnd das Portal verlässt, connectet in his love
...schöne family-seite...*grins*...
AntwortenLöschenwir könnten auch mal wieder einen family-chat organisieren?...
rolf-martin...(schmunzel) wo bleibt dein beitrag? ich warte gespannt...