Weihnachten

Montag, 22. Dezember 2014

Januar, Februar, März, April ...

... die Jahresuhr steht niemals still!

So ist der Anfang eines bekannten Kinderliedes, das mir gerade durch den Kopf geht, weil ich es so passend finde. Wenn ich hier in meinem Blog schaue, fällt mir auf, dass meine Jahresuhr tatsächlich nicht stillgestanden hat, obwohl sie hier scheinbar stillsteht. Meinen letzten Beitrag habe ich vor einem Jahr geschrieben. Wo ist die Zeit nur hin?

Und was soll ich sagen, es geht schon wieder auf Weihnachten zu ... mit riesengroßen Schritten. Voller Stolz kann ich immerhin verkünden, dass ich dieses Jahr rechtzeitig VOR dem 1. Advent daran gedacht habe, unser Haus adventtauglich zu schmücken. Das ist doch schon was! Liegt vielleicht auch daran, dass die Kinder immer größer werden und es nicht mehr an mir hängenbleibt: "Jungs, habt Ihr Lust die Adventssachen rauszuholen und zu schmücken?" "Jaaaaaa!" Und ruckzuck war geschehen, was in den Jahren vorher nur mühsam und langsam von der Hand ging.

Ganz zu schweigen von dem wunderschönen Weihnachtsbaum, der dieses Jahr unsere gute Stube schmückt. Hat mir doch mein Bester eine unerwartete Freude gemacht! Am vorletzten Samstag, als ich einen nachmittäglichen Termin außer Haus hatte, verkündete er mir, wohl wissend, meinen - sagen wir mal - 'Unwillen' auf sich zu ziehen, nebenbei, dass er am Nachmittag vorhätte, unser Auto zu reparieren. Da diese Reparatur eher in die Rubrik 'wanna be' fällt und durchaus Zeit bis ins Neue Jahr hat, legte ich ihm mit 'liebevollen Worten' nahe, doch bitte zum 'nach heftigen Temperaturwechseln folgende mit luftelektrischen Entladungen verbundene komplexe metereologische Erscheinung' eher an die vielen, vielen 'to do's' zu gehen, die auf meiner vorweihnachtlichen Liste standen. Der Weihnachtsbaum selbst rangierte dabei ziemlich weit unten auf meiner Liste.

Was für eine Überraschung und Freude, als er dann in herrlich strahlendem Schmuck fix und fertig vor mir stand, als ich nach Hause kam. So schön! Solche Überraschungen liebe ich und mein Bester und meine beiden Jüngsten strahlten bis über beide Ohren über mein erstauntes Freudengeheul!






Jetzt leuchtete und schimmerte es also auch bei uns wieder in gold und grün und rot und - während mich das sonnig-warme Herbstwetter den Schnee vermissen lässt - sitze ich hier und überlege, was denn in diesem letzten Jahr so alles gewesen ist?

So ein kleiner Jahresrückblick sozusagen, ein Jahresrückblick, der die Welt nicht wirklich interessiert. *ggg* Der mir aber aufzeigt, wie sich meine Zeit hat füllen lassen.

Ganz unter dem Zeichen des Abiturs stand das Frühjahr bei unserem Ältesten. So im Rückblick erscheint das so lange her und die Aufregung und manchmal auch Sorgen so nichtig ... hat er es doch mit Bravour und besten Noten bestanden.







Direkt im Anschluss folgte dann die Mittlere Reife unseres Dritten. Dem es nicht ganz so locker-flockig zuflog wie unserem Zweiten im Jahr davor. Ich erinnere mich, dass ich mich beim Zweiten nach der wirklich supergut bestandenen Prüfung wie eine Schneekönigin gefreut hatte, mein 'taffer' Zweiter aber nur nur nonchalant eine Augenbraue hob, mit einer Schulter zuckte und meinte: "Das war doch nix! Musste kaum was tun!" Schon damals beschlich mich das leichte Gefühl, dem Kerle würde es ein bisserl zu leichtfallen.

Das erste Oberstufenjahr hat er dementsprechend legere angehen lassen und fand, er habe sich eine Auszeit nach dem 'Prüfungsstress' der Mittleren Reife verdient! Er konnte schon immer gut diskutieren und Argumente drehen und wenden wie er wollte. Letztendlich wird er seinen Weg schon gehen. Gerade im letzten Jahr sehen wir bei ihm einen Riesenschritt in Richtung Eigenverantwortung.

Dann kam also die Prüfung des Dritten auf uns zu. Oh ... und wie hat er es spannend gemacht. Nach vielem hin- und her- und rauf- und runterüberlegen entschied er plötzlich von selbst, er wolle auch nach der Mittleren Reife auf die Oberstufe, um sein Abitur zu machen. Da seine Noten aber mehr als zu wünschen übrigließen, stand dieser Wunsch in weiter Ferne, es fehlte ihm sogar der Notenschnitt, um überhaupt eine Chance auf die Oberstufe zu haben, von einem Platz ganz zu schweigen.

Dass er Potential hat, das war uns als Eltern schon immer klar, nur hatten wir bis dato schultechnisch so gar nichts davon zu sehen bekommen. Aber wenn unser Dritter etwas will, dann kann er ungeahnte Reserven freisetzen. Und er hat es tatsächlich geschafft, sich mit der Abschlussprüfung notenmäßig so zu verbessern, dass ihm der Übernahmeschnitt fürs Gymnasium gut gereicht hat.

Wow, das hat uns echt in Erstaunen versetzt, aber natürlich auch gefreut. Im Rückblick muss ich sagen, habe ich mir mal wieder viel zu viele Gedanken und Sorgen und Überlegungen gemacht. So manches Grübeln und Studieren hätte ich mir sparen können, wenn ich mich das eine oder andere Mal auf den Vers besonnen hätte in 1 Petrus 5,7 LUT: "Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch." Aber Ihr Lieben, auch ich bin noch nicht fertig, ich lerne noch!

Und was soll ich sagen, auch das liegt schon wieder so lange zurück. Seit September ist er in der Eingangsstufe für das Abitur und lässt es nun seinerseits nach dem 'Prüfungsstress' - bei ihm wohl mehr als gerechtfertigt - etwas langsamer angehen, ohne insgesamt zu sehr abzusacken.






Mein Bester und ich haben uns im späten Frühjahr - nach dem elterlichen Prüfungsstress 🤓 - wieder eine kleine Auszeit genommen und sind eine Woche verreist. Nur wir zwei, alleine mit dem Flugzeug nach Griechenland. Das war schön! Trotz Flugangst und winzigem Köfferchen hatten wir eine herrliche Woche auf 'unserer' Urlaubsinsel Thassos. Wir hatten ein wunderbares, kleines, aber feines Hotel entdeckt. Gar nicht überlaufen, fast direkt am Meer, also Meerblick, und vor allem eine Rund-um-Betreuung durch die 'Gastgeberin', die ein Herz aus Gold hat und die Liebe einer Mutter auf ihre Gäste übertrug. So verwöhnt wurden wir schon lange nicht mehr, man kam sich vor wie ein liebevoll umsorgtes Kind. Einfach herrlich und so wohltuend! Da waren wir sicher nicht das letzte Mal!






Als wir zurückkamen, folgten unsere vier Sommer-Geburtstagskinder mit allem was so dazugehört. Ich bin wirklich dankbar, dass die herkömmlichen 'Kindergeburtstage' so langsam hinter uns liegen. Das ist wirklich etwas, bei dem ich mich nicht mit Ruhm bekleckert habe.

Die 'Nach-Abitur-Zeit' nutzte unser Großer unter anderem dazu, um mit einem neuseeländischen christlichen Musiker und einer aus aller Welt zusammengewürfelten Band, zwei Wochen lang einen missionarischen Einsatz in Italien durchzuführen. Das waren auch zwei spannende Wochen für ihn, in denen er viel erlebt und auch gelernt hat.







Fast im Anschluss daran begannen die Sommerferien und wir starteten ein zweites Mal mit unserem Giganto-Wohnmöbel auf Rädern über den Landweg auf große Reise nach Griechenland. Wieder nach Thassos, diesmal auf einen Campingplatz. Der Urlaub verdient eigentlich einen Blog für sich und passt jetzt hier, so kurz vor Weihnachten, gar nicht recht hin. Es war ein wunderschöner Urlaub, den wir vom ersten bis zum letzten Tag genossen haben. Soviel sei an dieser Stelle gesagt.











In unserer Gemeinde haben wir uns an verschiedenen Orten eingebracht, eingelebt, Raum eingenommen, uns einnehmen lassen ... und wir LIEBEN es. Für uns ist Gemeinde Familienleben, das gehört einfach dazu, hier haben wir unser Herz und unseren Hafen, an dem wir auftanken und zur Ruhe kommen können.

Und das ist es auch, was wir in unserem umtriebigen Leben auch dringend brauchen. Dieser Ort, an dem wir am schnellsten bereit sind, unsere inneren Ohren neu zu justieren auf die leise Stimme, die uns unablässig ruft, unser Herz immer wieder neu zu öffnen für die Liebe, die unaufhörlich fließt, Dinge loszulassen in Hände, die so viel größer und stärker sind als unsere, diese Gegenwart zu suchen, die unser Fundament ist. Unsere Gemeinde hilft uns so sehr, unseren Blick weg von uns selbst zu lenken auf IHN, Gott unseren Vater, Jesus unseren Retter, den Heiligen Geist unserem Beistand. Wenn wir uns in diesem unserem Heimathafen auffüllen lassen mit dem Wort Gottes, können wir diese überfließende Fülle auch weitergeben an die Menschen, mit denen wir tagtäglich zu tun haben, sei es unsere Familie, unsere Nachbarn, Arbeitskollegen, Mitschüler usw.

Denn mal ganz ehrlich, unsere Zeit ist schnelllebig, umtriebig, hetzend, hetzerisch, verstörend, Angst machend, unruhig, vereinnahmend, rotierend und und und ...

Welchen Menschen begegne ich in diesen Zeiten am liebsten? Menschen, in deren Gegenwart ich auferbaut werde, deren Frieden auch mich umhüllt, deren Liebe offen und ehrlich bei mir ankommt? Die in sich zu ruhen scheinen? Die einfach etwas ausstrahlen, was es mir besser gehen lässt?

Oder Menschen, deren Hektik sich auf mich überträgt, deren Sorgen und Ängste mich vereinnahmen und mit zu verschlingen drohen? Deren Haltlosigkeit auch mich ins Wanken bringen will?

Also, ich bin ehrlich, ich kenne Menschen beider Kategorien und ganz viele dazwischen. Aber ist es verwunderlich, dass es mich viel mehr zu den Menschen der ersten Kategorie hinzieht? Menschen, bei denen es mir nach einer Begegnung mit ihnen einfach bessergeht?

Und weil ich selbst so sehr profitiere von solchen Menschen, möchte ich auch selbst so ein Mensch sein. Das ist eine Entscheidung, die ich jeden Tag neu treffen kann. Heute will ich ein Mensch sein, der anderen Menschen guttut. Dass ich dieses 'Wohltun' nicht aus mir selbst produzieren kann, dessen bin ich mir bewusst. Ich muss eine höhere Kraftquelle anzapfen, den Heiligen Geist, der nur darauf wartet, durch mich zu fließen, aber Er benötigt mein Einverständnis dazu. Und deshalb treffe ich diese Entscheidung immer wieder neu! Und ich weiß aus Erfahrung, dass es dann letztendlich gar nicht mehr auf mich selbst ankommt, ich also nichts aus eigener Kraft stemmen muss:








Oder, um es mit einer anderen Übersetzung zu sagen: "Denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen." (ELB) Genial, oder?


Und wisst Ihr, was das Erstaunliche ist? Je mehr ich mich dazu entscheide, mich darauf einlasse, Gott in und durch mich wirken zu lassen, um anderen wohlzutun, desto mehr Menschen begegnen mir, die mir wohltun. Ist das nicht genial? Eine Win-Win-Situation sozusagen ... oder mit anderen Worten, wenn ich säe, werde ich auch ernten.




Bernd Kasper  / pixelio.de


Hm, Ihr Lieben, ist wohl ein etwas anderer Jahresrückblick geworden. Aber ich habe nie einen Plan, wenn ich mich an den Computer setze und anfange zu schreiben, auch da lasse ich es einfach 'fließen'. Manchmal kommt dabei einfach etwas aus mir, meinem Alltag, manchmal - so hoffe ich doch sehr - auch etwas durch mich zu Euch.

Jetzt bleibt mir nur noch, Euch von Herzen ein wunderbares und erfülltes Weihnachtsfest zu wünschen. Mit dem Blick auf das, was Weihnachten wirklich bedeutet. Die Freude und die Feier darüber, dass Jesus als Mensch zu uns auf die Erde kam. Dass Er unser Erlöser ist und wir durch Ihn in die Gegenwart unseres liebenden Vaters kommen können. Sein Heiliger Geist kann und will durch uns fließen und so wünsche ich mir, dass Ihr Menschen um Euch habt an Weihnachten, denen Ihr zum Segen werden könnt, denen Ihr wohltut, und Menschen, in deren Segensstrom Ihr zur Ruhe kommen könnt und die Euch wohltun.

So dass Ihr, wie ich auch am Ende dieses Jahres 2014 sagen könnt: Wir haben gefeiert, gelacht, geweint, sind hingefallen, wieder aufgestanden, haben getrauert, uns trösten lassen, haben Menschen verloren, Freunde gefunden, haben getanzt, sind zur Ruhe gekommen, haben gelebt, geliebt, gestritten, versöhnt, haben geschafft, geackert, ausgeruht, erholt, haben neue Wege beschritten, alte Wege hinter uns gelassen, waren niedergeschlagen, sind auferbaut worden, waren allein, haben Gemeinschaft erlebt ... all das und noch viel mehr hat zumindest mein Jahr 2014 ausgemacht, aber alles in allem - und das ist das Wichtigste - hat meine Hand immer fest in Seiner starken Hand geruht und Er hat mich hindurchgeführt. Und das erfüllt mich mit tiefster Dankbarkeit bei diesem "Rückblick".

Seid gesegnet Ihr Lieben, dir Ihr auch in der Hand unseres Schöpfers zur Ruhe kommen dürft!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy




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