... die Jahresuhr steht niemals still!
So ist der Anfang eines bekannten Kinderliedes, das mir gerade durch den
Kopf geht, weil ich es so passend finde. Wenn ich hier in meinem Blog schaue,
fällt mir auf, dass meine Jahresuhr tatsächlich nicht stillgestanden hat,
obwohl sie hier scheinbar stillsteht. Meinen letzten Beitrag habe ich vor einem
Jahr geschrieben. Wo ist die Zeit nur hin?
Und was soll ich sagen, es geht schon wieder auf Weihnachten zu ... mit
riesengroßen Schritten. Voller Stolz kann ich immerhin verkünden, dass ich
dieses Jahr rechtzeitig VOR dem 1. Advent daran gedacht habe, unser Haus
adventtauglich zu schmücken. Das ist doch schon was! Liegt vielleicht auch
daran, dass die Kinder immer größer werden und es nicht mehr an mir
hängenbleibt: "Jungs, habt Ihr Lust die Adventssachen rauszuholen und zu
schmücken?" "Jaaaaaa!" Und ruckzuck war geschehen, was in den
Jahren vorher nur mühsam und langsam von der Hand ging.
Ganz zu schweigen von dem wunderschönen Weihnachtsbaum, der dieses Jahr
unsere gute Stube schmückt. Hat mir doch mein Bester eine unerwartete Freude
gemacht! Am vorletzten Samstag, als ich einen nachmittäglichen Termin außer
Haus hatte, verkündete er mir, wohl wissend, meinen - sagen wir mal -
'Unwillen' auf sich zu ziehen, nebenbei, dass er am Nachmittag vorhätte, unser
Auto zu reparieren. Da diese Reparatur eher in die Rubrik 'wanna be' fällt und
durchaus Zeit bis ins Neue Jahr hat, legte ich ihm mit 'liebevollen Worten'
nahe, doch bitte zum 'nach heftigen Temperaturwechseln folgende mit
luftelektrischen Entladungen verbundene komplexe metereologische Erscheinung' eher
an die vielen, vielen 'to do's' zu gehen, die auf meiner vorweihnachtlichen
Liste standen. Der Weihnachtsbaum selbst rangierte dabei ziemlich weit unten
auf meiner Liste.
Was für eine Überraschung und Freude, als er dann in herrlich strahlendem
Schmuck fix und fertig vor mir stand, als ich nach Hause kam. So schön! Solche
Überraschungen liebe ich und mein Bester und meine beiden Jüngsten strahlten
bis über beide Ohren über mein erstauntes Freudengeheul!
Jetzt leuchtete und schimmerte es also auch bei uns wieder in gold und
grün und rot und - während mich das sonnig-warme Herbstwetter den Schnee
vermissen lässt - sitze ich hier und überlege, was denn in diesem letzten Jahr
so alles gewesen ist?
So ein kleiner Jahresrückblick sozusagen, ein Jahresrückblick, der die
Welt nicht wirklich interessiert. *ggg* Der mir aber aufzeigt, wie sich meine
Zeit hat füllen lassen.
Ganz unter dem Zeichen des Abiturs stand das Frühjahr bei unserem Ältesten. So im Rückblick erscheint das so lange her und die Aufregung und manchmal auch Sorgen so nichtig ... hat er es doch mit Bravour und besten Noten bestanden.
Direkt im Anschluss folgte dann die Mittlere Reife unseres Dritten. Dem
es nicht ganz so locker-flockig zuflog wie unserem Zweiten im Jahr davor. Ich
erinnere mich, dass ich mich beim Zweiten nach der wirklich supergut
bestandenen Prüfung wie eine Schneekönigin gefreut hatte, mein 'taffer' Zweiter
aber nur nur nonchalant eine Augenbraue hob, mit einer Schulter zuckte und
meinte: "Das war doch nix! Musste kaum was tun!" Schon damals
beschlich mich das leichte Gefühl, dem Kerle würde es ein bisserl zu leichtfallen.
Das erste Oberstufenjahr hat er dementsprechend legere angehen lassen und
fand, er habe sich eine Auszeit nach dem 'Prüfungsstress' der Mittleren Reife
verdient! Er konnte schon immer gut diskutieren und Argumente drehen und wenden
wie er wollte. Letztendlich wird er seinen Weg schon gehen. Gerade im letzten
Jahr sehen wir bei ihm einen Riesenschritt in Richtung Eigenverantwortung.
Dann kam also die Prüfung des Dritten auf uns zu. Oh ... und wie hat er
es spannend gemacht. Nach vielem hin- und her- und rauf- und runterüberlegen
entschied er plötzlich von selbst, er wolle auch nach der Mittleren Reife auf
die Oberstufe, um sein Abitur zu machen. Da seine Noten aber mehr als zu
wünschen übrigließen, stand dieser Wunsch in weiter Ferne, es fehlte ihm sogar
der Notenschnitt, um überhaupt eine Chance auf die Oberstufe zu haben, von
einem Platz ganz zu schweigen.
Dass er Potential hat, das war uns als Eltern schon immer klar, nur
hatten wir bis dato schultechnisch so gar nichts davon zu sehen bekommen. Aber
wenn unser Dritter etwas will, dann kann er ungeahnte Reserven freisetzen. Und
er hat es tatsächlich geschafft, sich mit der Abschlussprüfung notenmäßig so zu
verbessern, dass ihm der Übernahmeschnitt fürs Gymnasium gut gereicht hat.
Wow, das hat uns echt in Erstaunen versetzt, aber natürlich auch gefreut.
Im Rückblick muss ich sagen, habe ich mir mal wieder viel zu viele Gedanken und
Sorgen und Überlegungen gemacht. So manches Grübeln und Studieren hätte ich mir
sparen können, wenn ich mich das eine oder andere Mal auf den Vers besonnen
hätte in 1 Petrus 5,7 LUT: "Alle
eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch." Aber Ihr Lieben, auch
ich bin noch nicht fertig, ich lerne noch!
Und was soll ich sagen, auch das liegt schon wieder so lange zurück. Seit
September ist er in der Eingangsstufe für das Abitur und lässt es nun
seinerseits nach dem 'Prüfungsstress' - bei ihm wohl mehr als gerechtfertigt -
etwas langsamer angehen, ohne insgesamt zu sehr abzusacken.
Mein Bester und ich haben uns im späten Frühjahr - nach dem elterlichen
Prüfungsstress 🤓
- wieder eine kleine Auszeit genommen und sind eine Woche verreist. Nur wir
zwei, alleine mit dem Flugzeug nach Griechenland. Das war schön! Trotz
Flugangst und winzigem Köfferchen hatten wir eine herrliche Woche auf 'unserer'
Urlaubsinsel Thassos. Wir hatten ein wunderbares, kleines, aber feines Hotel
entdeckt. Gar nicht überlaufen, fast direkt am Meer, also Meerblick, und vor allem
eine Rund-um-Betreuung durch die 'Gastgeberin', die ein Herz aus Gold hat und
die Liebe einer Mutter auf ihre Gäste übertrug. So verwöhnt wurden wir schon
lange nicht mehr, man kam sich vor wie ein liebevoll umsorgtes Kind. Einfach
herrlich und so wohltuend! Da waren wir sicher nicht das letzte Mal!
Als wir zurückkamen, folgten unsere vier Sommer-Geburtstagskinder mit
allem was so dazugehört. Ich bin wirklich dankbar, dass die herkömmlichen
'Kindergeburtstage' so langsam hinter uns liegen. Das ist wirklich etwas, bei
dem ich mich nicht mit Ruhm bekleckert habe.
Die 'Nach-Abitur-Zeit' nutzte unser Großer unter anderem dazu, um mit
einem neuseeländischen christlichen Musiker und einer aus aller Welt
zusammengewürfelten Band, zwei Wochen lang einen missionarischen Einsatz in
Italien durchzuführen. Das waren auch zwei spannende Wochen für ihn, in denen
er viel erlebt und auch gelernt hat.
Fast im Anschluss daran begannen die Sommerferien und wir starteten ein
zweites Mal mit unserem Giganto-Wohnmöbel auf Rädern über den Landweg auf große
Reise nach Griechenland. Wieder nach Thassos, diesmal auf einen Campingplatz.
Der Urlaub verdient eigentlich einen Blog für sich und passt jetzt hier, so
kurz vor Weihnachten, gar nicht recht hin. Es war ein wunderschöner Urlaub, den
wir vom ersten bis zum letzten Tag genossen haben. Soviel sei an dieser Stelle
gesagt.
In unserer Gemeinde haben wir uns an verschiedenen Orten eingebracht,
eingelebt, Raum eingenommen, uns einnehmen lassen ... und wir LIEBEN es. Für
uns ist Gemeinde Familienleben, das gehört einfach dazu, hier haben wir unser
Herz und unseren Hafen, an dem wir auftanken und zur Ruhe kommen können.
Und das ist es auch, was wir in unserem umtriebigen Leben auch dringend
brauchen. Dieser Ort, an dem wir am schnellsten bereit sind, unsere inneren
Ohren neu zu justieren auf die leise Stimme, die uns unablässig ruft, unser
Herz immer wieder neu zu öffnen für die Liebe, die unaufhörlich fließt, Dinge
loszulassen in Hände, die so viel größer und stärker sind als unsere, diese
Gegenwart zu suchen, die unser Fundament ist. Unsere Gemeinde hilft uns so
sehr, unseren Blick weg von uns selbst zu lenken auf IHN, Gott unseren Vater,
Jesus unseren Retter, den Heiligen Geist unserem Beistand. Wenn wir uns in
diesem unserem Heimathafen auffüllen lassen mit dem Wort Gottes, können wir
diese überfließende Fülle auch weitergeben an die Menschen, mit denen wir
tagtäglich zu tun haben, sei es unsere Familie, unsere Nachbarn,
Arbeitskollegen, Mitschüler usw.
Denn mal ganz ehrlich, unsere Zeit ist schnelllebig, umtriebig, hetzend,
hetzerisch, verstörend, Angst machend, unruhig, vereinnahmend, rotierend und
und und ...
Welchen Menschen begegne ich in diesen Zeiten am liebsten? Menschen, in
deren Gegenwart ich auferbaut werde, deren Frieden auch mich umhüllt, deren
Liebe offen und ehrlich bei mir ankommt? Die in sich zu ruhen scheinen? Die
einfach etwas ausstrahlen, was es mir besser gehen lässt?
Oder Menschen, deren Hektik sich auf mich überträgt, deren Sorgen und
Ängste mich vereinnahmen und mit zu verschlingen drohen? Deren Haltlosigkeit
auch mich ins Wanken bringen will?
Also, ich bin ehrlich, ich kenne Menschen beider Kategorien und ganz
viele dazwischen. Aber ist es verwunderlich, dass es mich viel mehr zu den
Menschen der ersten Kategorie hinzieht? Menschen, bei denen es mir nach einer
Begegnung mit ihnen einfach bessergeht?
Und weil ich selbst so sehr profitiere von solchen Menschen, möchte ich
auch selbst so ein Mensch sein. Das ist eine Entscheidung, die ich jeden Tag
neu treffen kann. Heute will ich ein Mensch sein, der anderen Menschen guttut.
Dass ich dieses 'Wohltun' nicht aus mir selbst produzieren kann, dessen bin ich
mir bewusst. Ich muss eine höhere Kraftquelle anzapfen, den Heiligen Geist, der
nur darauf wartet, durch mich zu fließen, aber Er benötigt mein Einverständnis
dazu. Und deshalb treffe ich diese Entscheidung immer wieder neu! Und ich weiß
aus Erfahrung, dass es dann letztendlich gar nicht mehr auf mich selbst
ankommt, ich also nichts aus eigener Kraft stemmen muss:
Oder, um es mit einer anderen Übersetzung zu sagen: "Denn Gott ist
es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem
Wohlgefallen." (ELB) Genial, oder?
Und wisst Ihr, was das Erstaunliche ist? Je mehr ich mich dazu
entscheide, mich darauf einlasse, Gott in und durch mich wirken zu lassen, um
anderen wohlzutun, desto mehr Menschen begegnen mir, die mir wohltun. Ist das
nicht genial? Eine Win-Win-Situation sozusagen ... oder mit anderen Worten,
wenn ich säe, werde ich auch ernten.
Bernd Kasper / pixelio.de |
Hm, Ihr Lieben, ist wohl ein etwas anderer Jahresrückblick geworden. Aber
ich habe nie einen Plan, wenn ich mich an den Computer setze und anfange zu
schreiben, auch da lasse ich es einfach 'fließen'. Manchmal kommt dabei einfach
etwas aus mir, meinem Alltag, manchmal - so hoffe ich doch sehr - auch etwas
durch mich zu Euch.
Jetzt bleibt mir nur noch, Euch von Herzen ein wunderbares und erfülltes
Weihnachtsfest zu wünschen. Mit dem Blick auf das, was Weihnachten wirklich
bedeutet. Die Freude und die Feier darüber, dass Jesus als Mensch zu uns auf
die Erde kam. Dass Er unser Erlöser ist und wir durch Ihn in die Gegenwart
unseres liebenden Vaters kommen können. Sein Heiliger Geist kann und will durch
uns fließen und so wünsche ich mir, dass Ihr Menschen um Euch habt an
Weihnachten, denen Ihr zum Segen werden könnt, denen Ihr wohltut, und Menschen,
in deren Segensstrom Ihr zur Ruhe kommen könnt und die Euch wohltun.
So dass Ihr, wie ich auch am Ende dieses Jahres 2014 sagen könnt: Wir
haben gefeiert, gelacht, geweint, sind hingefallen, wieder aufgestanden, haben
getrauert, uns trösten lassen, haben Menschen verloren, Freunde gefunden, haben
getanzt, sind zur Ruhe gekommen, haben gelebt, geliebt, gestritten, versöhnt,
haben geschafft, geackert, ausgeruht, erholt, haben neue Wege beschritten, alte
Wege hinter uns gelassen, waren niedergeschlagen, sind auferbaut worden, waren
allein, haben Gemeinschaft erlebt ... all das und noch viel mehr hat zumindest
mein Jahr 2014 ausgemacht, aber alles in allem - und das ist das Wichtigste -
hat meine Hand immer fest in Seiner starken Hand geruht und Er hat mich
hindurchgeführt. Und das erfüllt mich mit tiefster Dankbarkeit bei diesem
"Rückblick".
Seid gesegnet Ihr Lieben, dir Ihr auch in der Hand unseres Schöpfers zur
Ruhe kommen dürft!
Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy
...super!...danke!...schade, dass du so selten schreibst!...
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