Weihnachten

Sonntag, 22. Dezember 2013

O Tannenbaum, o Tannenbaum!

Es ist Weihnachten!

Denn ... wir haben unseren Weihnachtsbaum! 🎄

Und nein, natürlich macht nicht unser Weihnachtsbaum Weihnachten aus, aber es ist doch immer wieder schön, wenn er dann so festlich geschmückt vor einem steht. Ich liebe diesen ganzen Glitzerglanz, der mit Weihnachten irgendwie verknüpft ist. Wohlwissend, dass das eigentliche Weihnachten in einem heruntergekommenen Stall, zwischen Heu, Stroh und Tieren stattgefunden hat.

Erstaunlicherweise haben wir dieses Jahr beim Kauf des Baumes etwas wirklich Außergewöhnliches erlebt. Um das nachvollziehen zu können, muss man wissen, dass mein Bester und ich bereits seit über 20 Jahren verheiratet sind. Das heißt auch, mehr als 20 Mal haben wir uns gemeinsam auf die Suche nach DEM Weihnachtsbaum für uns gemacht. Ich gestehe, ich hänge an diesen Traditionen Weihnachtsbaum, Kerzen, Weihnachtslieder! Ich habe es als Kind liebengelernt und tue alles dafür, dass auch meine Kinder es lieben lernen.

Also heißt es jedesmal in der Adventszeit wieder neu: "Auf Schatz, wir gehen den Weihnachtsbaum holen!" Was meinem Besten immer einen tiefen Seufzer entlockt. Wie gesagt, wir haben uns schon mehr als 20 Mal auf die Suche gemacht. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich mich schwer tue, Entscheidungen zu fällen? Und wenn man sich diesen Umstand vor Augen hält in Anbetracht der Tatsache, dass bei einem handelsüblichen Verkauf von Weihnachtsbäumen gefühlte 'zig1000 Bäume zur Auswahl stehen, dann mag man den tiefen Seufzer meines Besten gut nachvollziehen können.

Wir haben schon alles Mögliche versucht: Wir haben welche in Töpfen gekauft, im Baumarkt, auf einem Feld mit Weihnachtsbäumen, bei einem "genossenschaftlich organisierten Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft" ... und trotzdem, egal wo wir auch suchten, die Suche brauchte immer so seine Zeit, unter einer halben Stunde haben wir es nie geschafft. Na gut, der Ehrlichkeit halber muss ich gestehen, unter einer halben Stunde habe ICH es nie geschafft, zu groß war einfach immer die Auswahl. Zu hoch der Anspruch, zu sehr der "perfekte" Baum vor Augen.

Ihr könnt gut lachen … ich weiß, ich weiß, dass viele denken mögen: Meine Güte, es ist nur ein Baum, der kurz nach Weihnachten kleingeholzt und verheizt wird. Aber es ist einfach diese Menge an Bäumen, die die Auswahl so schwer macht. Kann mich irgendjemand hier verstehen???

Na gut, langer Rede kurzer Sinn, wir hatten dieses Jahr die Suche nach dem Weihnachtsbaum ziemlich lange vor uns hergeschoben. Es gab einfach zuviel anderes, was letztendlich doch wichtiger war, als der Baum. Aber vor ein paar Tagen haben wir es dann endlich geschafft und uns auf die Suche gemacht.

Da mein Bester - Finanz-Fuchs, der er nun einmal ist - im Vorfeld durch das Anbringen einer Werbetafel am Zaun unseres Hauses einen Gutschein von einem ortsansässigen Baubedarfgeschäft organisiert hatte, fiel schonmal die Wahl der Lokalität, wo wir unsern Baum erstehen wollen, nicht schwer. Da noch so dieses und jenes in demselben Baubedarfsgeschäft besorgt werden musste, machten wir uns also guter Dinge auf den Weg.

Zuerst suchten wir die restlichen Sachen zusammen in dem Wissen, dass die Suche nach DEM Weihnachtsbaum wieder seine Zeit benötigen würde. Als wir uns dann in den Außenbereich des Ladens begaben, stieß mein Bester wieder einen fast unhörbaren Seufzer aus. Irgendwie hatte die Hoffnung Raum gewonnen, dass so kurz vor Weihnachten die Auswahl auf ein Minimum geschrumpft wäre. Weit gefehlt - man bekam den Eindruck, der Laden hat nochmal mit Weihnachtsbäumen geklotzt was nur möglich war. Berge von Bäumen lagen hier noch auf der Seite gestapelt und an den Balken standen derart viele Bäume dicht an dicht aneinander aufgereiht, dass es selbst mir die Sprache verschlug. 

Einen Moment lang war ich wie versteinert, wie sollte es für mich hier möglich sein, DEN Baum zu finden? Ich sah uns schon verzweifelt Stunden später mit Tannennadeln  im Haar und irren Blick auf Knien durch die Baumreihen kriechen und war kurz davor, meinen Besten an der Hand zu nehmen, heimzufahren und uns dieses Jahr auf ein baumloses Weihnachten einzustellen.

Seltsamerweise geschah dann eben das Außergewöhnliche ... es war, als ob ich an einem Faden gezogen werden würde. Ohne nach rechts und links zu blicken zog es mich in eine ganz bestimmte Reihe von Bäumen und in dem wirklich unüberschaubaren grünem Nadelgewirr griff meine Hand an einen Baum und zog ihn heraus, um ihn im ganzen sehen zu können. Und - glaubt es oder glaubt es nicht- es war DER Baum!

Ich stand etwas verloren mit meinem Baum da und warf meinem Besten, der noch gar nicht recht glauben konnte, was hier geschah, einen verlorenen Blick zu: "Schau mal, der sieht doch eigentlich gar nicht schlecht aus." Mein Bester meinte noch: "Das ist der erste Baum, den du auswählst?" Aber als er sich den Baum dann auch näher betrachtete, konnte er mir nur zustimmen: "Der sieht wirklich gut aus!"

Tja, was nun? Leise raunte ich meinem Besten zu, denn in der Zwischenzeit war uns ein anderes Ehepaar verdächtig nahe gekommen und warf bereits begehrliche Blicke auf unseren perfekten Baum: "Wir können doch nicht den Erstbesten nehmen, das gabs noch nie!" Mein Bester warf mir nur einen fragenden Blick zu: "Warum nicht?" Ich verzog das Gesicht, drückte ihm den Baum in die Hand: "Halt ihn bloß fest, ich muss wenigstens einmal durch die anderen Reihen gehen." Etwas halbherzig ging ich also durch die Reihen, zog hier und da Bäume von den Balken, ließ sie aber immer gleich wieder fallen. Tief in mir machte sich das ungläubige Erkennen breit: "Wir haben unseren Baum schon."

Also lief ich zurück zu meinem Besten, der unseren Baum schön fest in seinen Händen hielt, während das andere Ehepaar immer noch unschlüssig um ihn herumwuselte und gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass wir jetzt mit unserem Baum gehen könnten. 

Zuhause stellten wir ihn dann auf und nachdem ich die Lichterkette befestigt hatte, übernahmen unsere beiden Jüngsten das Schmücken. Als er dann so schön vor mir stand und wirklich perfekt in unser Wohnzimmer passte, wurde mir klar, dass wir dieses Jahr tatsächlich den erstbesten Baum genommen haben.

 Und mit einem Mal wurde mir bewusst, dass dieser Ausdruck "Erstbester" doch eigentlich gar kein schlechter Ausdruck ist, oder? Wir benutzen ihn mit so einem negativen Beigeschmack, aber wenn man sich das Wort mal direkt anschaut, dann sagt es eigentlich nur positives aus. Es ist etwas das Erste und das Beste, was soll daran schlecht sein?

Das lenkt meinen Blick unweigerlich zurück zu dem Kind in der Krippe, Er war und ist auch das Erstbeste, was uns passieren konnte. Nie zuvor hatte Gott etwas Vergleichbares getan, Er hat Seinen Sohn auf die Erde geschickt! Einmalig! Jesus ist der Erste und der Beste ... und auch der Einzige! Aber er ist das Erstbeste, was uns geschehen ist. Durch Sein Menschwerden konnte er zum Opferlamm für uns werden! Als Erster, als Bester, als Einziger! Und durch Seinen Tod am Kreuz und Seine Auferstehung können wir frei sein, um vor unseren Vater zu treten, der uns so sehr liebt, dass er Sein Erstbestes, Seinen Einzigen Sohn für uns geschickt hat.

Und so stehe ich vor unserem erstbesten Baum, der wirlich zum ersten Mal der Erstbeste ist,  und denke dabei an meinen Heiland, der für mich zur Welt gekommen ist in einem Stall, um für alle Menschen das erste, das beste und das einzige Opferlamm zu werden. Dabei ergreift mich Ehrfurcht und Hingabe. Und ich wünschte mir, Ihm immer mein Erstbestes geben zu können ... was mir oft so schwerfällt, weil ich denke, ich habe nichts Erstes, nichts Bestes, das ich Ihm geben kann. Dann darf mir aber klar werden, das braucht es auch gar nicht. Ich brauche nicht die Erstbeste zu sein, ich kann gar nicht mein Erstbestes geben ... das alles ist schon vor mir dagewesen, das gab es, das gibt es und wird es immer geben: Den Ersten, den Besten und den Einzigen Gott ... der für mich schon ALLES gegeben hat!

In diesem Sinne versuche ich, dieses kleine Weihnachtswunder des erstbesten Baumes für uns als Familie neu zu erfassen und umzusetzen, mit dem Wissen, dass es nicht auf mich ankommt, auch nicht auf den erstbesten Baum, sondern allein auf das Kind in der Krippe!

Ich wünsche Euch allen von Herzen, dass Ihr dieses Weihnachtswunder auch immer wieder erfassen könnt! Ich wünsche Euch ein wunderbares, herrliches und besinnliches Weihnachtsfest! Ich wünsche Euch, dass auch Ihr erlebt, wie unser Heiland Jesus Christus den ersten, besten und einzigen Platz in Euren Herzen einnimmt!

Seid gesegnet mit dem erstbesten Segensgruß aus dem Johannesevangelium 1,1-5: 

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen."

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy






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