Weihnachten

Sonntag, 16. Dezember 2012

Das's aber hart ...

... oder wie auch "geflügelte Worte" unser Leben beeinflussen!

In letzter Zeit hat es mich wieder gepackt, es fing mit einem Zucken in den Fingern, mit Gedankenblitzen, Wortfragmenten, einem gespannten Hände über den Tasten schweben lassen und überhaupt mit ein bisschen Wehmut an. Ein Wunsch nahm immer mehr Gestalt an, nachdem ich "zufällig" mal wieder auf meinem Blog vorbeischaute. Fast schon ein Schreck durchzuckte mich: WAAAAS? Der letzte Blog ist tatsächlich ein Jahr her? Das's aber hart!

Diesen Ausspruch haben irgendwie unsere Söhne in unseren famileneigenen Wortschatz eingeflochten. Ich habe mir erklären lassen, dass er einer nicht wirklich sehenswerten Doku-Soap entnommen ist ... allein ... der Wortklang, der Rhytmus der Worte geht einem relativ leicht über die Lippen und ist in vielen Situationen anwendbar. Unmerklich ist auch mir dieser Ausdruck zu eigen geworden, ob er passt oder nicht. 😆

Ein anderes "geflügeltes Wort" ist bei uns: Schleswig-Holstein!

Wie bitte? Schleswig-Holstein? Was soll daran ein Wort, geschweige denn geflügelt sein? Ich höre Euer Fragen, gebt mir ein bisschen Zeit, es zu erklären!

Vor ein paar Jahren waren wir als ganze Familie in - richtig - Schleswig-Holstein, an der Nordsee um genau zu sein, und haben eine Kur genossen. War richtig schön und hat uns gut getan. Natürlich war am schönsten für mich, dass ich mich um nichts kümmern musste. Die Kinder waren den ganzen Tag versorgt, das Essen wurde gekocht und serviert, kein Abwasch wartete, lediglich ab und an musste man ein bisschen Unterwäsche im hauseigenen Wasch- und Trockenraum zur Weiterbenutzung aufbereiten.

Zu dem kam eine wundervolle Landschaft hinzu, die mich faszinierte. Ich selbst komme aus dem Bayrischen, genauer gesagt, dem Fränkischen. Ihr lesenden Franken verzeiht mir, aber letztendlich können wir den Umstand, dass Franken geografisch in Bayern liegt, einfach nicht auf Dauer verheimlichen. Und, wer das Fränkische kennt weiß, Franken besticht nicht durch seine flache Weite. Ebenso wohnen wir jetzt in einem Zonenrandgebiet, nahe einem südlich von uns gelegenen eidgenössischen Staat, und beides "glänzt" nicht gerade mit Ebene, sondern besticht eher durch erhabenen bis zuweilen wolkenkratzendem Charme.

Das heißt, die Weite, die Ebene, das Flache ist für mich hügelaufundabgewohnte Süddeutsche ein ungewohnter Anblick. Wie ich schon das eine oder andere Mal erwähnt habe Ihr Lieben, ich liebe das Meer! Das lässt meiner Meinung nach darauf schließen, dass in mir wohl ein Wunsch nach gerade dem schlummert, das ich nicht haben kann. Wie dem auch sei, ich fand Schleswig-Holstein einfach wunderschön. Dieser "Landstrich" mit der Weite, die einem fast den Atem raubt ... na gut, ich muss zugeben, oft war es eher der nicht seltene Wind, der mir den Atem raubte ... diese Weite also, die hat mich fasziniert.

Apropos Wind, ich will nicht unterlassen hier kurz etwas einzuflechten und einen der freundlichen Hausmeister in unserer Kuranlage zu zitieren, der auf eine Frage meines Mannes antwortete: "Jow, wir ham hier 350 Toche Wind im Johr ... un der Rrrrest, is Sturm!" Wobei bekanntermaßen dort oben das St nicht mit Sch gesprochen wird, sondern schön betont auf st.

Wie dem auch sei, ich war also fasziniert und mit einem wehmütigen Auge saß ich bei der Abfahrt nach drei Wochen Wind und Wellen und Weite im Auto, ließ traurig meinen Blick schweifen und äußerte jene schicksalsschweren Worte: "Schatz, lass uns nach Schleswig-Holstein auswandern!"

Entsetzes Aufschreien von den hinteren Sitzen!

Ebenso ein ungläubiger Blick des neben mir am Steuer sitzenden Besten: "Was? Wie kommst Du denn darauf? Ist doch alles FLACH hier!!!"

Hah, da war sie wieder die Unterschiedlichkeit der Geschlechter! Was ich als Weite und Ruhe und Frieden empfand ... war für meinen Besten einfach nur flach. Was bleibt einem also anderes übrig, als zukünftig einfach von Wind und Weite und Ruhe und Frieden zu träumen und dabei einen flachen Landstrich vor dem inneren Auge zu haben!

Irgendwie ergab es sich dann, dass ich in Momenten der rotierenden Herausforderungen und des fast kollabierens im Alltagsgerenne und -getriebe lauthals Stossseufzer hören ließ, die meine Kinder unschwer als: "Oh man, ich will nach Schleswig-Holstein" verstehen konnten. Und, wie Ihr Euch vielleicht vorstellen könnt, im Laufe der Zeit kam dann von ihnen direkt, wenn sie ihre Mutter mit wirrem Haar und wildem Blick vor sich sahen, die Frage: "Mama? Willst Du wieder nach Schleswig-Holstein?"


Tataaaaa, ein neues "geflügeltes Wort" war geboren!

Tataaaaa, ein neues "geflügeltes Wort" war geboren!

Und so gibt es doch unzählige Worte, die wir gebrauchen, aussprechen, uns zu eigen gemacht haben, ohne noch darüber nachzudenken, was sie vielleicht wirklich aussagen, oder?

Ich meine, okay, die zwei Aussagen "Das's aber hart!" und "Schleswig-Holstein" sind nun irgendwie ja auch wertneutral würde ich sagen. Aber wenn ich so weiter darüber nachdenke, dann fällt mir schon so das eine oder andere "geflügelte Wort" ein, dass zu meinem Sprachschatz gehört, wobei hier das Wort Schatz wohl zu hübsch gewählt für die Aussage dahinter scheint.

Ganz ehrlich, geht es Euch nicht auch so, dass Ihr z. B. in Momenten, die Euch an Eure Grenzen bringen, so wie ich oft einen Seufzer ausstoßt wie z. B. "Ich schaff das im Leben nich ...!" Oder auch mal: "Ich werd wahnsinnig!"? Oder einfach diese sich selbst erfüllenden "Prophezeiungen" wie z. B. „Ich komme bestimmt zu spät! Ich hab mich bestimmt angesteckt! Oh nein, jetzt werden wir alle krank! Das kann doch gar nicht funktionieren!“ ... Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen!

Ihr kennt das nicht? Ehrlich jetzt?

Wenn Ihr Euch nicht angesprochen fühlt ... dann glaube ich das jetzt einfach mal. Und allen anderen mache ich den Vorschlag, passt doch in Zukunft auch mal ein bisschen hellhöriger auf, was Euch so alles von den Lippen geht. Ich könnte mir vorstellen, Euch wird es wie mir gehen, seit ich mir die derzeitige Predigtreihe unserer Gemeinde wieder ganz neu hinter die Löffel geschrieben habe. *ggg* Auch so ein geflügeltes Wort.

Immer wieder fällt mir auf einmal auf, was ich da so alles an Worten von mir gebe, die ich nicht wirklich wortwörtlich meine und trotzdem verwende.




In der genialen Predigtreihe geht es um genau dieses Thema: Worte!

Worte sind nicht einfach nur "Schall und Rauch", Worte haben Auswirkungen. Bitte verzeiht, ich bin kein Prediger und kein Theologe, ich kann also nur mit meinen ganz einfachem Verständnis des Gehörten umgehen und dies auf meine Art und Weise weitergeben. Dabei versuche ich natürlich möglichst nah an dem zu bleiben, was uns unser genialer Pastor gelehrt hat. Aber letztendlich wird es immer auch meine subjektive Weitergabe sein. Wer mehr dazu hören möchte, der schreibe mich an und ich kann per E-Mail Auskunft geben, wo man diese Predigten im Original anhören kann! Was ich wirklich sehr, sehr empfehlen möchte! Denn ich möchte hier nicht lehren, nur weitergeben, was mich beschäftigt!

Also, es geht um das Wort bzw. die Worte, die ausgesprochen werden. Wenn ich mir die Thematik von der Bibel her ansehe, dann stelle ich recht schnell fest, dass das Wort auch da einen enormen Stellenwert hat. Schon im dritten Vers (also 1 Mose 1, Vers 3) können wir lesen: "Und Gott sprach ..."!

Man muss sich das mal vorstellen, Gott hatte sich gerade vorgenommen, die Erde und alles was darauf kreucht und fleucht zu erschaffen. Er tat dies allerdings nicht beschäftigt vor sich hin schweigend, still arbeitend. Nein, Er sprach! Und das erstaunliche an dieser Aussage ist ja, nachdem bzw. ich bin sogar versucht zu sagen indem Er gesprochen hatte, folgte die Reaktion: "... es WURDE"!

Und im Neuen Testament ist bei Johannes 1,1 + 2 auch zu lesen:

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott."

Schon wieder: das Wort! Ihr seht also, das Wort hat einen hohen Stellenwert! Das war von Anfang der Welt an so und ist es bis heute. Das kann man so in dem geschriebenen WORT Gottes lesen!

Stellt Euch doch nur mal vor, Ihr steht vor Euren Kindern und versucht ihnen ohne Worte nahezulegen, was sie als nächstes tun sollen. Natürlich kann man sie an den Ohren vor die auszuräumende Spülmaschine zerren und ihnen mit Gesten zeigen, was sie tun sollen. Aber ich glaube, Ihr versteht, was ich meine, oder? Grundsätzlich ist es wichtig, um unsere Beziehungen zu pflegen, um in Kontakt zu unseren Nächsten zu treten, dazu auch Worte zu verwenden. Und mir ist neu bewusst geworden, dass die Worte, die ich ausspreche einen Unterschied machen können.

Wenn ich die folgende Bibelstelle lese im Jakobus 3,1 - 12 (HfA):

"Liebe Brüder und Schwestern! Es sollten sich nicht so viele in der Gemeinde danach drängen, andere im Glauben zu unterweisen. Denn ihr wisst ja: Wer andere lehrt, wird von Gott nach besonders strengen Maßstäben beurteilt. Und machen wir nicht alle immer wieder Fehler? Wem es freilich gelingt, nie ein verkehrtes Wort zu sagen, den kann man als vollkommen bezeichnen. Denn wer seine Zunge im Zaum hält, der kann auch seinen ganzen Körper beherrschen. So legen wir zum Beispiel den Pferden das Zaumzeug ins Maul und beherrschen sie damit. Und selbst die großen Schiffe, die nur von starken Winden vorangetrieben werden können, lenkt der Steuermann mit einem kleinen Ruder, wohin er will. Genauso ist es mit unserer Zunge. So klein sie auch ist, so groß ist ihre Wirkung! Ein kleiner Funke setzt einen ganzen Wald in Brand. Mit einem solchen Feuer lässt sich auch die Zunge vergleichen. Sie kann eine ganze Welt voller Ungerechtigkeit und Bosheit sein. Sie vergiftet uns und unser Leben, sie steckt unsere ganze Umgebung in Brand, und sie selbst ist vom Feuer der Hölle entzündet. Die Menschen haben es gelernt, wilde Tiere, Vögel, Schlangen und Fische zu zähmen und unter ihre Gewalt zu bringen. Aber seine Zunge kann kein Mensch zähmen. Ungebändigt verbreitet sie ihr tödliches Gift. Mit unserer Zunge loben wir Gott, unseren Herrn und Vater, und mit derselben Zunge verfluchen wir unsere Mitmenschen, die doch nach Gottes Ebenbild geschaffen sind. Segen und Fluch kommen aus ein und demselben Mund. Aber genau das, meine lieben Brüder und Schwestern, darf es bei euch nicht geben! Fließt denn aus einer Quelle gleichzeitig frisches und ungenießbares Wasser? Kann man Oliven von Feigenbäumen pflücken oder Feigen vom Weinstock? Ebenso wenig kann man aus einer salzigen Quelle frisches Wasser schöpfen."

Ich bin stark versucht "Das's aber hart!" zu sagen. Mir ist, nachdem diese Predigtreihe angefangen hat, wieder neu aufgefallen, wie verdreht und negativ unsere Ausdrucksform geworden ist. Naja gut, wenn ich die oben genannte Stelle lese, war dies wohl schon zu biblischen Zeiten so. Und trotzdem, Ihr mögt Euch erinnern, ich hatte es an anderer Stelle schon mal von der "neuen Umgangssprache" unserer Jugend. Seit ich also wieder vermehrt darauf achte, was ich ausspreche, fällt mir auch auf, was andere aussprechen.

Wenn ich dann Worte von Eltern über die eigenen Kinder sagen höre wie: "Das wird doch nichts!" oder "Ich glaub erst, dass du das schaffst, wenn ich es sehe!" läuft mir mittlerweile ein leichter Schauder über den Rücken. Aber ich will mich da selbst auch gar nicht außen vor lassen, erst letztens habe ich mich wieder ertappt dabei, wie ich den Kindern entgegenwarf": "Immer streitet ihr am Samstagmorgen! Könnt ihr euch eigentlich nicht mal friedlich verhalten? Immer und immer wieder hab ich euch das schon gesagt! Kapiert ihr es eigentlich nicht?" Bravo kann ich da nur sagen!!!

Möchte ich eigentlich, dass mein Wort ernstgenommen wird? Eigentlich ja schon! Ich möchte, dass man das, was ich sage hört und mir glaubt, dass ich es ernst meine. Was sollen meine Kinder also mit obengenannten Aussagen anfangen? Erschreckend, oder?

Da will ich mich wirklich verändern und verändern lassen, alleine schaffe ich es eh meistens nicht. Ich brauche da schon Unterstützung von Oben. Aber ich will mich selbst mehr in die Zucht nehmen und meine Zunge hüten, damit sie nicht Flächenbrände auslöst und nur verbrannte Erde hinterlässt. Ich will mich auch prüfen lassen, zu allererst durch den Heiligen Geist, dessen mahnende leise Stimme ich durchaus hören kann, wenn ich es zulasse. Aber auch von meinem Besten und meinen Kindern. Ich prüfe sie ja auch, indem ich nachfrage auf besonders "wertvolle" Aussagen: „Wenn du das sagst?!“ War auch ein Tipp unseres Pastors ... aber ich habe schon gemerkt, da muss ich aufpassen wie und in welcher Situation ich diese Frage anwende. Denn, um es mit einem anderen geflügelten Wort zu bezeichnen: getroffene Hunde beißen! Hab ich direkt erlebt! Vor allem dann, wenn mein Ton allzu gönnerhaft und nicht in Liebe daherkommt ... nur zum Beispiel.

Wenn ich mir also wünsche, dass meine Worte von den Menschen, die sie hören, ernstgenommen werden, wenn ich mir wünsche, dass ich positive Worte ausspreche, die anderen und mir zum Besten dienen, wenn ich den Segen wählen will und nicht den Fluch ...

... dann kann ich nicht anders, als meine Zunge zu kontrollieren, um Gutes und Positives auszusprechen. Das fängt aber schon an, bevor ich spreche, nämlich, womit ich meine Gedanken fülle. Sind sie mit guten Gedanken gefüllt, wird es mir auch leichter fallen, Gutes auszuprechen. Wenn ich mich anfülle mit Negativem, dann brauche ich mich auch nicht zu wundern, wenn ebensolches über meine Lippen nach außen fließt.

Denn das folgende Bibelwort zeigt mir das recht deutlich auf in Matthäus 12,34:

"Ihr Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über."

In dem ganzen bin ich mal wieder froh und dankbar, dass ich nicht aus eigener Kraft Wunder vollbringen muss. Denn ein Wunder ist es, wenn aus einem Menschen Gutes kommt. Für diejenigen, die mit mir heute den Gottesdienst besucht haben, ist es klar, was ich damit meine. Aber darauf gehe ich jetzt nicht ein, ich versuche nämlich meinen Post jetzt zum Ende zu bringen. Und das wäre erneut Post-füllend!

Ich bin dankbar, dass Veränderung in mir schon passiert ist, weil Jesus zuerst mein Herz genommen und mir ein neues Herz geschenkt hat. Und dann, weil Er mich nicht alleine in dieser Welt zurückgelassen hat, sondern weil Er mir einen Helfer, einen Beistand, einen Tröster geschickt hat, ohne den für mich "gefallenem" Menschen keine Veränderung möglich wäre, Johannes 14,15-18 (HfA):

"Wenn ihr mich liebt, werdet ihr so leben, wie ich es euch gesagt habe. Dann werde ich den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle einen Helfer gibt, der für immer bei euch bleibt. Dies ist der Geist der Wahrheit. Die Welt kann ihn nicht aufnehmen, denn sie ist blind für ihn und erkennt ihn deshalb nicht. Aber ihr kennt ihn, denn er wird bei euch bleiben und in euch leben. Nein, ich lasse euch nicht allein zurück. Ich komme wieder zu euch."

In diesem Sinne Ihr Lieben, das war jetzt vielleicht hart, aber ehrlich und von Herzen kommend und überhaupt nicht gönnerhaft gemeint. Ich wünsche Euch noch eine wunderschöne Schleswig-Holstein-Adventswoche und dass Ihr mit Freude auf Weihnachten zugeht.

Seid gesegnet durch den Helfer, Tröster und Beistand, der nur gute und auferbauende Worte des Segens für Euch hat!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!

Eure Mommy













2 Kommentare:

  1. Wahre Worte! :) Müssen wir alle drauf achten..
    Weist noch...nur zum Schmunzeln.. "Schwaig am Bahnhof"? lol
    Ich wünsche Dir und Deinem Besten sowie Euren Jungs ein gesegnetes Weihnachtsfest :) Hdl Deine kleine Schwester

    AntwortenLöschen
  2. *ggg* Liebste Schwester, jetzt musste ich auch wieder lachen. Das stimmt, das war so ein richtiger Aufsteller und siehst Du mal, tut uns immer noch gut, wenn wir dran denken! :D Hdagdl, Deine große Schwester!!!

    AntwortenLöschen