Weihnachten

Montag, 4. März 2013

Urlaubsplanung?

Uh, was für ein trüber Tag doch heute ist! Verhangen und nieselig fällt es mir richtig schwer, mich zu irgendwas aufzuraffen! Da setz ich mich doch lieber an die Tastatur und lasse meine Gedanken in schönere Gefilde abtauchen! 

Und da mein Bester und ich in den letzten Tagen die Urlaubsplanung in Angriff genommen haben, fällt es mir auch nicht schwer meine Gedanken dahin zu lenken.

Wie so mancher von Euch hier im Blog vielleicht schon an der einen oder anderen Stelle mal gelesen hat, war unser Urlaubsziel in den letzten Jahren immer ein Land, das sich gut und gerne mal durch einen Esel als Aufkleber am Heck augezeichnet hat. Lacht nicht ... aber diese Gattung Tier sieht man in Katalonien wirklich allenthalben auf Autos. Keinen Stier, wie in Spanien allgemeinhin erwartet. Katalanier empfinden sich halt nicht wirklich als Spanier, weshalb nun aber der Esel als Ausdruck der Völkertrennung herhalten muss, hat sich mir in den letzten zehn Jahren leider nicht erschlossen. Und so wichtig - ganz ehrlich - war mir die Ergründung dieses Rätsels bisher auch nicht.

Okay, okay, okay ... jetzt konnte ich es mir doch nicht verkneifen, ein bisschen zu "wikipedien". Wie sagt man das eigentlich? Der Ausdruck "ich google mal ein bisschen" hat sich ja schon eingebürgert - hihihiii, erinnert mich an den Blog über geflügelte Wörter - aber gibts schon einen entspechenden Ausdruck für Wikipedia? Ich habe gewikipedigt, vielleicht? Nääää, klingt nicht wirklich gut. Ich seh's ein!

Also, ich habe mich mal ein bisschen schlau gemacht bei Wikipedia wegen dieses Katalanischen Esels! Ist das jetzt die grammatikalisch richtige Form? Dieses Katalanischen Esels oder diesem Katalanischen Esel? Huh, das geht jetzt wirklich zu weit, ein bisschen mehr Konzentration aufs Thema bitte!

Wikipedia sagt also unter anderem:

"Der Katalanische Esel (Katalanisch: El Burro Català oder El Ruc Català) ist ein äußerst beliebtes, inoffizielles Nationalsymbol Kataloniens, das in seiner Genese nur als ein dem spanischen Osborne-Stier entgegengesetztes Symbol verstanden werden kann." 1

Als ich das gelesen habe, musst ich echt lachen, weil dieser kleine kurze Satz ziemlich prägnant aussagt, was wir in unseren zehn Jahren Katalanischer Urlaubserfahrung auch erlebt haben. Wehe, wehe, man vergleicht Katalonien mit Spanien! Man kann nicht umhin, allenthalben vor Ort Parolen zu lesen, auf denen sogar für uns Katalanisch unwissenden Touristen klar und deutlich erkennbar ist, dass man sich Spanien, den König und den Stier überall hinwünscht, nur weit weg von Katalonien! 

Den fußballbegeisterten unter Euch, denen diese "kleinen" Diskrepanzen zwischen Katalonien und Spanien nicht bekannt waren, dürften sich völlig neue Erkenntnise bezüglich des ewig schwelenden heftigen Konfliktes zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona auftun.

Wiederum in Wikipedia gefunden, folgende Aussage zum FC Barcelona:

"Gegründet im Jahr 1899 von einer Gruppe um den Schweizer Hans Gamper, entwickelte sich der Klub, insbesondere unter der Franco Diktatur, zu einem Symbol der kulturellen Identität Kataloniens und des Katalanismus. Aus dem Konflikt der nach Unabhängigkeit strebenden Katalanen mit dem spanischen Zentralstaat, der sich seinerzeit verstärkt im Sport manifestierte, resultiert eine bis heute andauernde Rivalität mit dem Hauptstadtklub Real Madrid." 2

Musstet Ihr bei dem Ausdruck "Katalanismus" auch so lachen wie ich? Wenn das mal nicht aussagekräftig ist! Ich weiß nicht, ich weiß nicht, ob diese verräterisch nahe Klangweise zu "Kanibalismus" nicht bedenklich ist?

Naja, lassen wir das jetzt mal beiseite. Ich will ja dieses Land, das uns in den letzten zehn Jahren Heimat war für jeweils drei/vier Wochen nicht schlecht machen. Denn, das muss auch gesagt sein, diese Urlaube waren für uns immer genau richtig. Wir haben sie genossen und als Geschenk erlebt, zu einem Zeitpunkt, an dem wir dies so nötig hatten. Und wer jetzt ein feines "Öhrchen" für Untertöne hat, kann vielleicht schon ein bisschen erkennen, dass ein leicht "wehmütiger" Ton mitklingt. Eine leichte Schwingung, die aussagen will: Liegt das etwa in der Vergangenheit? 

Und genau vor dieser Frage stehen mein Bester und ich gerade, natürlich gemeinsam mit unseren fünf Pfeilen im Köcher. Es war schon im letzten Jahr so eine leichte Abschiedsstimmung in der Luft gelegen. Ich habe das Haus, den Strand, die Gegend rund um unser "katalanisches Häuschen" irgendwie intensiver beobachtet und auf mich wirken lassen. Habe alles betrachtet, wie wenn ich es zum letzten Mal sehen würde. Ohne da schon zu ahnen, dass dies vielleicht wirklich so sein könnte.

Es lag da schon so etwas in der Luft, dass sich die Zeiten vielleicht ändern würden. Und dieses Gefühl hat sich immer mehr verstärkt in den letzten Wochen. Also suchen wir und schauen und überlegen und beten, was für uns als Familie jetzt also "dran" ist. Um es mit den Worten von Paulus in der NGÜ-Übersetzung zu sagen:

"Eins aber tue ich: Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor mir liegt."3

Ja, ja, ja ... ich höre schon, wie es von Euch kommt: Das hat der Apostel Paulus bestimmt nicht im Hinblick auf Urlaub gesagt. Und das stimmt! Ich gebe Euch absolut recht! Das hat er … nicht. Aber ich glaube trotzdem, dass ich seine Aussage auch auf mein eigenes Leben umsetzen und anwenden darf. Ich darf mich abwenden von dem, was hinter mir liegt, es hinter mir lassen - ob gut oder schlecht - weil es darauf nicht mehr ankommt. Ich will mich mit Freude und Erwartung ausstrecken nach dem, was noch vor mir liegt! Auf das konzentrieren und zulaufen, was Gott noch an Neuem für mich vorbereitet hat. Nicht starr auf der Stelle stehen bleiben, denn Stillstand bedeutet eigentlich Rückschritt ... und wer will das schon?

Und auch im Hinblick auf unseren Urlaub habe ich gespürt, dass ich in "alten Mustern" verharren will. Ich merke, dass mich das Schöne, das Bequeme und Bekannte davon abhalten will, mich nach dem, was Vorne liegt, auszustrecken. Denn bei all unseren Überlegungen wegen dem Urlaub hatte ich immer so unsere Urlaubsform der letzten Jahre vor Augen. Und ich muss gestehen, das war schon äußerst komfortabel, wie es uns da ging. Gut, das Haus, das wir mieten konnten, war nun innenarchitektonisch betrachtet nicht mehr der Knüller. Ziemlich alt und durchaus renovationsbedürftig, aber davon haben wir uns nie stören lassen. Im Urlaub halten wir uns eh meist draußen auf und da überwog einfach der günstige Preis. Aber ... es gab schon die eine oder andere Annehmlichkeit: vier Schlafzimmer, 120 Quadratmeter Wohnfläche, Waschmaschine, zwei Bäder, großer Pool direkt vor dem Haus, das Meer nur 100 Meter entfernt. Alles in allem viele, viele Pluspunkte, an die ich mich als Gewohnheitstier doch sehr gewöhnt hatte. 

Jetzt sucht mal ein entsprechendes Haus mit all diesen Vorgaben zu einem bezahlbaren Preis! Ist eigentlich nicht möglich, man muss unweigerlich Abstriche machen. Deshalb: Ja, mir ist bewußt, dieses Haus in Katalonien war von Anfang an ein Geschenk! Und trotzdem ... schon unser Großer meinte letztes Jahr: "Also nach Katalonien komme ich nicht mehr mit". Da er ja mittlerweile volljährig ist, war dieser Gedanke nun auch nicht so weit hergeholt. Wobei ich schon bekennen muss, ich liebe es, meine "Küken" um mich zu scharen. Mir ist egal wie alt sie sind, wenn sie nur bei mir sind! 

Aber natürlich lassen wir sie auch "ziehen"! Also dachten wir, wenn wir weniger Personen sind, dann wäre es vielleicht doch mal im Bereich des Möglichen, sich nach einer anderweitigen Urlaubsmöglichkeit umzusehen. Falsch gedacht! Sobald wir unsere Fühler in andere Gefilde austreckten, kam umwendent seine Ansage: "Wo anders hin? Also da komme ich dann aber doch mit!" Hihihiiii ... Ihr versteht, was uns die Verlagerung des Urlaubsortes auch noch nahegelegt hat?

Neeeein, es ist wirklich so, dass wir den Eindruck haben, es ist Neues angesagt. Bei aller Aufregung und Freude auf das Neue, merke ich aber, wie sich mir auch immer wieder Ängste anschleichen. Wenn ich nachts in meinem Bett liege und sich mir plötzlich mein geliebter "Komfort" vor Augen malt! Uhahhh, kann und will ich mich auf "Abstriche" und Neues einlassen? Werde ich es denn wirklich genießen können? Und ja, ich weiß, das ist 'Jammern' auf ziemlich hohen Niveau!

Umso dankbarer bin ich, dass mich eine liebe neue Freundin, die ich während meiner Urlaubs-Suche kennenlernen durfte, und zu der ich durch unseren gemeinsamen Geliebten Jesus sofort eine "Verbindung" gefunden habe, mich ein bisschen herausforderte: "Vielleicht ist es auch mal gut, seine 'Komfort-Zone' zu verlassen und alles wieder ein bisschen zu vereinfachen, um sich neu auf wesentliches konzentrieren zu können? Um zu erkennen, wie gut es uns eigentlich geht!"4  Da hat mich das wirklich herausgefordert und einen neuen Blickwinkel aufgezeigt. Vielleicht zitiere ich sie jetzt hier nicht wortwörtlich richtig - ich hoffe, sie wird mir als meine "Quelle" keine Urheberrechtsverletzungen vorwerfen *ggg* - aber es hat mir geholfen, innezuhalten. Wieder neu zu erkennen, dass ich großen Grund zur Dankbarkeit habe, aber auch, die Ängste, die mich angreifen wollen, nicht siegen zu lassen. Sondern eben zu sagen: Egal wie schön und komfortabel die Urlaube in der Vergangenheit waren, ich schaue jetzt nicht mehr zurück. Natürlich bin ich dankbar, für alles, was uns Gott bisher schon geschenkt hat. Aber auch aus einem dankbaren Herzen heraus, darf ich nach vorn schauen auf Ihn und Neues erwarten, wie immer das auch aussehen mag. Weil ich weiß und schon so oft erlebt habe, dass Jesus es gut mit mir und meiner Familie meint und uns auch unsere Auszeiten gönnt, einfach weil Er es liebt, uns Gutes zu tun! Und deshalb kann es doch eigentlich nur immer Besser werden - in jeder Hinsicht - als es bisher war, weil es dann auf Ihn - das Ziel - zugeht!

Und zu diesem Gedanken passt meiner Meinung nach dann auch der größere Kontext der oben genannten Bibelstelle :

"Es ist also nicht etwa so, dass ich das ´alles` schon erreicht hätte und schon am Ziel wäre. Aber ich setze alles daran, ans Ziel zu kommen und von diesen Dingen Besitz zu ergreifen, nachdem Jesus Christus von mir Besitz ergriffen hat. 

Geschwister, ich bilde mir nicht ein, das Ziel schon erreicht zu haben. Eins aber tue ich: Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor mir liegt, und laufe mit ganzer Kraft dem Ziel entgegen, um den Siegespreis zu bekommen – den Preis, der in der Teilhabe an der himmlischen Welt besteht, zu der uns Gott durch Jesus Christus berufen hat.

Wir alle, die der Glaube an Christus zu geistlich reifen Menschen gemacht hat, wollen uns ganz auf dieses Ziel ausrichten. Und wenn eure Einstellung in dem einen oder anderen Punkt davon abweicht, wird Gott euch auch darin die nötige Klarheit schenken.

Doch von dem, was wir bereits erreicht haben, wollen wir uns auf keinen Fall wieder abbringen lassen!"5

So, und wenn Ihr Euch nun fragt, ob Gott uns schon die nötige Klarheit gegeben hat und wie unser Urlaub dieses Jahr nun aussehen wird? Hahaaaa, habt Ihr wohl gedacht, Ihr neugierigen Leser! Das werde ich Euch zu gegebener Zeit an dieser Stelle wissen lassen! 

Seid gesegnet Ihr Lieben mit dem Wissen, dass Jesus uns vorangeht und wir nie falsch gehen können, wenn wir nicht nach hinten blicken, sondern nach vorne auf Ihn sehen!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy

PS: Seht Ihr? Ich habe ganz vorbildlich meine Quellenangaben hier unten gemacht! 

Quellen:
1 http://de.wikipedia.org/wiki/Katalanischer_Esel
2 http://de.wikipedia.org/wiki/FC_Barcelona
3 Paulus in "Die Bibel - Gottes Wort" Stelle: Philipper 3,13
4 BZP aus K  ;)

5 Paulus in "Die Bibel - Gott Wort" Stelle: Philipper 3,12-16



1 Kommentar:

  1. ...oh oh oh ....Abschied und Neuanfang!
    Ja, das durchlebe ich gerade auch und auch ich habe mich überraschen lassen von DEM, der uns gerne Neues und Gutes schenkt, auch wenn es nicht immer in unsere Pläne passt. Aber seine Pläne sind einfach perfekt! Deshalb bin ich überzeugt, dass auch der neue Urlaubsort genau das Richtige für euch sein wird. Danke Jesus!

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